Das Team Grenzach-Wyhlen 1 siegte beim Wettbewerb in Hornberg und wird das Badische Rote Kreuz beim DRK-Bundeswettbewerb vertreten. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb I: Elf DRK-Gruppen ermitteln Badens Beste / Zusammenarbeit steht ebenfalls auf dem Prüfstand

Die Sonne strahlt am Samstag über dem Hornberger Bärenplatz. Plötzlich hallt ein lauter Schrei durch die sonst so friedliche Innenstadt. Eine junge Frau liegt dort und stöhnt vor lauter Schmerz. Aber sie ist nicht allein – sie wird von Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) versorgt, die ihr eine Halskrause umlegen und ihr gut zureden.

Ähnlich sieht es an anderen Orten in der Stadt aus. Grund dafür ist der Landeswettbewerb des Badischen Roten Kreuzes in Erster Hilfe, den erstmals der DRK-Ortsverein Hornberg/Gutach ausrichtet. Insgesamt elf Wettbewerbsgruppen mit rund 80 Teilnehmern aus dem gesamten Verbandsgebiet sind vor Ort.

Auf einem fünf Kilometer langen Parcours gibt es 18 Stationen, an denen 35 speziell ausgebildete Notfalldarsteller beeindruckend realistisch unterschiedliche Unfall-Szenen darbieten. Jede Station hat ihr eigenes Drehbuch und Schiedsrichter, die genau beobachten und bewerten, wie die Gruppen in diesen Situationen ihr Erste-Hilfe-Wissen in die Praxis umsetzen. Die Leistungen erfassen die Schiedsrichter auf einem Bogen. Am Ende des Tages erhalten die Gewinner das Ticket für den DRK-Bundeswettbewerb.

Bei einem Stehempfang im Rathaus begrüßt DRK-Landesbereitschaftsleiter Sascha Scherer unter anderem Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold und dessen Amtskollegen Siegfried Eckert aus Gutach, Vertreter des Gemeinde- und der Ortschaftsräte, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren beider Orte und des Technischen Hilfswerks (THW). Scheffold freut sich besonders über den Besuch von Jochen Glaeser, Präsident des Landesverbands Badisches Rotes Kreuz. "Erste Hilfe tut in unserer Gesellschaft Not und ist wichtig", unterstreicht Glaeser die Bedeutung des Wettbewerbs.

Die Gruppen sind bereits seit 9.30 Uhr unterwegs. Mit "Kanonenschüssen" vom Schlossberg hat die Ortsgruppe Hornberg-Gutach die zahlreichen DRK-ler, die als Teilnehmer, Organisatoren, Schauspieler oder Helfer vor Ort sind, kurz vor Start in der Stadt des Hornberger Schießens begrüßt. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Landesverbands und der heimischen Ortsgruppe hat den Landeswettbewerb organisiert. Dazu gehörte unter anderem die Suche nach geeigneten Aufgaben, die im Gutachtal auch realistisch umsetzbar sind, erklärt Wettbewerbsleiter Klaus Sonntag, während er mit Pressevertretern verschiedene Stationen besucht.

Szenenwechsel: Auf einer Lichtung am Storenwald liegt ein gefällter Baum, neben dem ein junger Mann mit einer Platzwunde am Kopf sitzt. Neben den Helfern des DRK ist eine Abordnung des THW Biberbach vor Ort. "Uns ist wichtig, dass wir auch die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen zu ermöglichen", erklärt Sonntag. Die Übung ist gerade abgeschlossen und die gut gelaunte Wettbewerbsgruppe verabschiedet sich von den Schiedsrichtern sowie Schauspielern. Sie ziehen einen Bollerwagen hinter sich, in dem sie ihre Ausrüstung verstaut haben.

Ortskundige "Guides" begleiten die jeweiligen Gruppen an diesem Tag durch Hornberg. An allen Ecken und Enden sind Helfer aus Hornberg und Gutach unterwegs, um für einen reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs zu sorgen und die Teilnehmer mit Vesper-Rucksäcken zu versorgen.

Vor der Firma Duravit reanimieren zwei Helfer einen "Kanalarbeiter", der nicht mehr ansprechbar war. Dieser wird von einer Reanimationspuppe dargestellt. Für die Rettung des Mannes ist auch die Duravit-Werksfeuerwehr vor Ort. Jedoch hat sich nun auch noch ein Feuerwehrmann verletzt, den das DRK-Einsatzteam versorgt. "Das ist eine besondere Herausforderung, wenn in der Notsituation auch noch einer der Helfer verletzt wird", erklärt Wettbewerbsleiter Sonntag.

Der aufregende Tag endet für alle Teilnehmer, Schiedsrichter, Darsteller und Helfer in der Hornberger Stadthalle, wo schließlich die Gewinner-Teams (siehe Infokasten) gekürt werden. "Wir sind ein bisschen stolz und freuen uns über die tolle Resonanz zum diesjährigen Wettbewerb", schreibt der Ortsverband Hornberg-Gutach noch am Samstagabend auf seiner Facebook-Seite.                                            Lena Stangenberg

In elf Wettbewerbsgruppen sind rund 80 Teilnehmer angetreten, um zu ermitteln, welches Team das Badische Rote Kreuz beim DRK-Bundeswettbewerb im kommenden Jahr vertreten wird. Die ersten drei Plätze gingen an folgende Teams:   Erster Platz: Grenzach-Wyhlen 1

  Zweiter Platz: Eckartsweiher

 Dritter Platz: Grenzach-Wyhlen 2