Helmut Hock zeigt den Fundort der Tiere, keine 400 Meter von seinem Hof entfernt: "Hier am Waldrand lagen sie und unten auf dem Weg stand das Auto." Foto: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei Rotwild-Muttertiere des Oberhippensbachhof sind angeschossen worden.  

Hornberg - "Das ist ein Fall von grausamer Tierquälerei", empört sich Helmut Hock vom Oberhippensbachhof. Zwei Rotwild-Muttertiere, die die am vergangenen Sonntagabend aus aus dem Hofgehege ausgebrochen waren, wurden kurze Zeit später angeschossen. Erst Stunden später konnten die Tiere durch gezielte Schüsse eines Polizeibeamten von ihren Qualen erlöst werden.

Rückblende: Aus dem Rotwildgehege waren am Sonntagabend zwei Rotwild-Muttertiere ausgebrochen. Als sie von seinem Sohn Jörg gesichtet wurden, flüchteten sie in den Wald des Nachbarreviers. Als dann Schüsse fielen, machten sich Vater und Sohn Hock in der Dunkelheit auf den Weg. Als sie sahen, wie bei einem Auto plötzlich die Lichter angingen und es schnell davonfuhr, machten sie sich an die Verfolgung. Nachdem das Fahrzeug stoppte, fragte Helmut Hock die beiden Insassen, ob sie auf Hirsche geschossen hätten. Diese verneinten jedoch und erzählten, sie hätten nur Übungsschüsse auf eine Zigarettenschachtel abgegeben. Nachdem Helmut und Jörg Hock zu Hause Lampen und Ferngläser geholt hatten, fanden sie sehr schnell die beiden Tiere, die nur ein paar Meter auseinander lagen und augenscheinlich durch die Schussverletzungen gelähmt waren. "Jetzt begann das Drama", erinnert sich Helmut Hock: Die Tiere durften wir selbst durch einen Fangschuss nicht erlösen, da wir uns in einem fremden Jagdrevier befanden."

Also fuhren Vater und Sohn Hock zurück zu den beiden Männern, von denen er einen als Jäger persönlich kannte. Doch die winkten auf die Bitte, die Tiere zu erschießen, ab: "Wir haben damit nichts zu tun." Hock rief die Polizei, doch es dauerte eine nach seinen Angaben "lange Zeit", bis ein Streifenwagen kam und der Polizist die beiden Tiere von ihren Qualen erlösen konnte.

"Das war auch schlimm für den Polizisten, das hat man deutlich gesehen", erinnert sich Hock. Er begreift nicht, wie so etwas passieren konnte: "Der eine war sogar ein Jägerkamerad", sagt er. Für ihn sind die beiden Männer die Täter, allerdings gilt, solange noch nichts bewiesen ist, die Unschuldsvermutung. Am Donnerstag hat Hock auf dem Polizeirevier Wolfach darum erst einmal Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Er ist sich aber sicher, dass die Täter schnell ermittelt werden: "Die Akte war schon recht dick." Außerdem ermittelt die Polizei auf jeden Fall wegen Tierquälerei. Helmut Hock will, dass diese in seine Augen "grausame Tierquälerei" öffentlich gemacht wird.

Er zeigt dem Schwarzwälder Boten die Stelle, an der die beiden Tiere lagen, und das nur etwa 400 Meter entfernte Rotwildgehege. "Die Tiere wären wiedergekommen, sie haben ihre Kälber ja noch gesäugt", erregt sich Hock. Glücklicherweise können sich die Jungtiere schon von Gras ernähren: "Vier Wochen früher, und sie wären jetzt an Unterernährung eingegangen." Hock hofft, dass die Täter schnell ermittelt werden.