Ein letztes Mal in diesem Jahr schossen die Kanoniere mit Oberkanonier Roland Roth (Zweiter von links) beim "Hornberger Schießen" mit Blumen. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Freilichtbühne: Das "Hornberger Schießen" hat die Saison beendet / Bilanz weißt 12 537 Zuschauer aus

Die Freilichtbühne Hornberg hat mit dem "Hornberger Schießen" ihre Saison beendet. Die erstmals aufgeführten Stücke "Heidi" und "Robin Hood" trugen ihren Teil zu einer sehr guten Bilanz in diesem Jahr bei.

Hornberg. Der Pulverrauch der Kanonen hat sich verzogen, der Herzog hat den Hornbergern ihr klägliches Piff-Paff noch einmal verziehen und zum traditionellen Abschluss der Saison 2019 kamen noch einmal erfreulich viele Besucher zur Erwin-Leisinger-Bühne in den Storenwald. Dort setzte am Samstagnachmittag das Volksschauspiel vom "Hornberger Schießen" den Schlusspunkt hinter die insgesamt 22 erfolgreichen Aufführungen. Alle Darsteller waren an diesem Tag noch einmal in bester Spiellaune, was seitens des Publikums mehrfach zu Szenenapplaus führte.

Zuschauer nahmen auch durchnässt wieder Platz

Zehn Mal wurde in dieser Saison das Märchenstück vom lebensfrohen Naturkind "Heidi" gezeigt, sechs Mal verwandelte sich der Storenwald bei "Robin Hood" in den Sherwood Forest und sechsmal erfuhren die Besucher, was es mit dem sprichwörtlichen "Hornberger Schießen" auf sich hatte.

Zwar konnten alle Aufführungen stattfinden, dennoch erwischten alle drei Stücke auch Regentage. Beim Märchen "Heidi" musste wegen anhaltender Niederschläge sogar einmal abgebrochen werden, doch die Zuschauer wurden an einem Ersatztermin unterhalten. Erstaunlich war, dass sich die meisten Besucher auch vom Regen nicht abhalten ließen und nach den wetterbedingten Pausen wieder ihre Plätze einnahmen, auch wenn sie "bis auf die Unterwäsche" nass waren.

Nachwuchsdarsteller rücken 2020 nach

Der Freilichtbühnen Vorsitzende Fritz Wöhrle und Spielleiter Thomas Weisser zogen dann beim Abschlusshock am Samstagabend eine rundum positive Bilanz. Sie waren voll des Lobes für alle, die auf, vor und hinter der Bühne in irgendeiner Weise zum großen Erfolg der diesjährigen Saison beitrugen. "Ihr ward alle super", lautete das berechtigte Kompliment des Vorsitzenden. Zu den Stars auf der Freilichtbühne zählen auch die Pferde. Mit dem siebzehnjährigen schwarzen und rassigen Friesenhengst von Freizeitreiter Walter Schindler aus Aichhalden ritt Michael Ketterer dreimal als Kurier ein. Ebenfalls dreimal verkündete Kurier Thomas Hochmann aus Schonach mit seinem Fuchs und Wallach Sam die Ankunft des Herzogs. Dessen Kutsche wurde ebenfalls von zwei prächtigen Pferden hereingefahren. Den Krämerkarren zog das muntere Pony "Lukas".

"Wir sind froh, dass alles so reibungslos über die Bühne ging und freuen uns schon auf die Saison 2020", sagte Wöhrle. Er lud die ganze "Storenwald-Familie" abschließend zum gemütlichen Beisammensein mit einem Imbiss und kühlen Getränken ein.

Zuvor hatte Spielleiter Weisser schon einen Ausblick auf 2020 gegeben. Einige bewährte Kräfte werden aus Alters- oder sonstigen Gründen aufhören, so dass junge Nachwuchsdarsteller deren Sprechrollen übernehmen werden. Alle wichtigen Charaktere werden doppelt besetzt. Es wird auch eine andere Probengestaltung angestrebt. Die Einnahmen des Rekordjahres werden für die geplanten großen Investitionen gebraucht, so zum Beispiel für neue Sanitäranlagen.

Bei den 22 Aufführungen wurde mit insgesamt 12 537 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt. Das Volksschauspiel "Hornberger Schießen" sahen 2 076 Besucher. Die Märchenvorstellung "Heidi" hatte 6 957 vor allem kleine Fans zu verzeichnen. Das Erwachsenenstück "Robin Hood" begeisterte 3 564 Fans.