Die Modernisierung des alten Pfarrhauses in Niederwasser könnte mit der Förderung einfacher realisiert werden. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Verwaltung prüft Chancen für Entwicklungsprogramm

Die Stadt Hornberg strebt an, als Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) anerkannt zu werden. Das ist Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung gewesen.

Hornberg. Dabei beauftragte das Gremium die Verwaltung, zu prüfen, wie die Chancen zur Bewilligung eines Antrags stehen.

Vor der Entscheidung zur Antragsstellung sind laut Bürgermeister Siegfried Scheffold Ablauf und Umfang mit der Sanierungsgesellschaft Kommunalkonzept und dem Regierungspräsidium abzustimmen. "Zunächst wird untersucht, welche realistisch umsetzbaren Projekte eingereicht werden können", erläuterte der Bürgermeister die Vorgehensweise.

In der kommenden Woche soll eine Vorbesprechung mit den Ortsvorstehern Gottfried Bühler (Reichenbach) und Bernhard Dold (Niederwasser) sowie Matthias Weber von Kommunalkonzept anberaumt werden.

Anschließend ist für Anfang Mai geplant, einen Ortstermin mit dem Regierungspräsidium zu vereinbaren. Aus kommunaler Sicht stehen nach Auffassung von Scheffold eine ganze Reihe von Maßnahmen an, die bei einer Förderung als Schwerpunktgemeinde wesentlich einfacher realisiert werden könnten. Konkret nannte der Bürgermeister die Gestaltung des Ortskerns Niederwasser inklusive der Umfeldgestaltung wie unter anderem die Modernisierung des alten Pfarrhauses und des Nachbargebäudes mit Wohnraumschaffung.

Weiterhin sei auch die Umnutzung und Erneuerung von Hofgebäuden in Reichenbach und Niederwasser für Wohnraumzwecke und touristische Nutzungen denkbar.

Auch Projekte im Rahmen der Weiterentwicklung des Schlossbergkonzepts und privatgewerbliche Maßnahmen in Handwerk und Gastronomie liegen laut Scheffold im Bereich der Möglichkeiten.

Die für den Antrag notwendige Entwicklungskonzeption könne in Zusammenarbeit mit der Kommunalkonzept erstellt werden. Die Kosten dafür beziffern sich laut Bürgermeister grob geschätzt auf rund 10 000 Euro.

Ablauf wird mit Regierungspräsidium abgestimmt

Der genaue Umfang und Ablauf der anvisierten Maßnahmen müsse mit dem Regierungspräsidium abgestimmt werden. "Wenn diese Rahmenbedingungen geklärt sind, kann der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zur Antragsstellung fassen", erläuterte Scheffold.

Den Zeitplan bezeichnete der Bürgermeister als durchaus "sportlich", denn bis September muss der Antrag bereits eingereicht werden. Im Fall einer Bewilligung wird jedes Jahr Bericht erstattet und der Fortgang der Maßnahmen wird nachvollziehbar geschildert.

Der Rat nahm die Ausführungen positiv auf und votierte einstimmig für die Prüfung der Möglichkeit zur Anerkennung als Schwerpunktgemeinde. Hornberg wäre im Ortenaukreis neben Kappelrodeck (Waldulm) und Steinach (Welschensteinach) die dritte Ortschaft, die in das Programm aufgenommen werden würde.

Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde bedeutet Fördervorrang für maximal fünf Jahre innerhalb eines festgelegten Rahmens und einen erhöhten Fördersatz bei öffentlichen Projekten, die sich am Gemeinwohl orientieren. Die Förderschwerpunkte sind Wohnen, Arbeiten, Grundversorgung und Gemeinschaftseinrichtungen.