Im Landhaus Lauble auf dem Fohrenbühl werden viele Vorbereitungen für die Wiedereröffnung am 18. Mai getroffen. Foto: Kornfeld

Gastronomie darf bald wieder öffnen. Hornberger Restaurants bereiten sich vor.

Hornberg - Für die Gastronomen hat das Warten endlich ein Ende. Ab Montag, 18. Mai, dürfen sie die Türen für ihre Gäste endlich wieder öffnen. Auch in Hornberg sind die Gastwirte erleichtert.

Doch die Wiederöffnung ist auch mit vielen auflagen verbunden, an die sich Gastgeber und Gäste erst einmal gewöhnen müssen. Die Restaurantbesitzer haben zur Zeit jedenfalls viel zu tun, die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Das fängt mit dem erforderlichen Mindestabstand zwischen den Tischen an und hört bei den vorgegebenen Laufwegen noch längst nicht auf.

"Wir lassen jeden zweiten Tisch frei sodass es sogar mehr als 1,5 Meter Abstand von Tisch zu Tisch sind, und wir haben Händedesinfektionsmittel am Eingang zum Restaurant sowie ganz klar an den Toiletten", informiert Tiago Loureiro vom "Krokodil" in Hornberg. Der Service werde mit Mundschutz arbeiten müssen und die Kontaktdaten der Gäste werden bei der Reservierung eines Tisches aufgenommen und für einen Monat behalten, fährt er fort.

Auch die "Schöne Aussicht" in Hornberg-Niederwasser wird am kommenden Montag unter den vorgegebenen Herausforderungen öffnen. "Natürlich freuen wir uns auf die Gäste. Aber es wird sich zeigen, wie hoch der Wohlfühlfaktor im Restaurant ist, wenn alles sehr steril gehalten werden muss", teilt Michaela Duffner mit. Es werde auch weiterhin den Abholservice geben, denn danach sei immer wieder gefragt worden. Beides anzubieten, solange es keine Hotelgäste gebe, sei für die "Schöne Aussicht" am Sinnvollsten.

In den Restaurants wird es aufgrund der Hygienevorschriften steriler aussehen, auf Tischdecken, Blumensträußchen und Deko auf den Tischen muss verzichtet werden. Auch die gewohnten Salz- und Pfefferstreuer werden die Gäste nicht wie gewohnt finden. Die Speisekarten werden verschweißt sein, damit sie leicht zu desinfizieren sind. Es gibt nur noch Einmalservietten.

Desinfektionsmittel statt Deko

Auf diese Dinge weist Jürgen Lauble vom Landhaus Lauble auf dem Fohrenbühl hin. Er hat schon viele Vorbereitungen getroffen: Die Tischordnung ist komplett umgestellt. Im Restaurant fallen 35 Plätze weg, das bedeutet ein Viertel der Plätze fehlen. Im Außenbereich fallen keine Plätze weg, dort können die Tische ohne Probleme auseinander gestellt werden.

Komplett neue Laufwege gibt es im Landhaus Lauble, die Gäste gehen vorne hinein und hinten hinaus, es wurden Teppiche ausgerollt und Schilder aufgestellt. Auch für die Mitarbeiter gibt es neues ein Hygienkonzept in dem festgelegt wurde, wo sie das Haus betreten, sich desinfizieren und Masken tragen.

Es bleibe auch abzuwarten, wie die Servicekräfte mit den Masken arbeiten können, gibt Lauble zu bedenken. Eine Acht-Stunden-Schicht im heißen Sommer im Service auf der Terrasse ist auch schon ohne Maske eine Herausforderung. Lauble hat sich bereits mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt, damit Servicekräfte eventuell auch mit einem Visier arbeiten dürfen.

Überhaupt erfordern die Maßnahmen einiges an Investitionen, alleine für Desinfektionsmittel und die dazugehörenden Spender hat Lauble bis jetzt bereits 1000 Euro ausgegeben, sagt er, und das bei einer gravierenden Reduzierung der Sitzplätze und somit des Umsatzes.

Für die Gäste ändert sich ganz konkret, dass sie sich nicht einfach dahin setzen können, wo sie möchten, denn die Tische müssen jeweils nach einem Wechsel desinfiziert werden. Neuankömmlinge müssen also warten, bis ihnen ein Tisch zugewiesen wird. "Wir müssen das steuern, das geht nicht anders", stellt Lauble klar. Da in der Lobby viel Platz sei, sei das kein Problem.

Die Gäste müssen bei Lauble keine Maske tragen. Entscheidend ist, dass sie 1,5 Meter Abstand halten.

Von den Gästen wünscht sich Lauble, dass sie aus ihrem eigenem Interesse vor einem Restaurantbesuch, egal ob bei ihm oder bei Kollegen, reservieren. Die Kapazitäten seien eingeschränkt, es könne sein, dass man ansonsten lange Wege umsonst macht oder unter Umständen mehrere Gaststätten anfahren muss, um überhaupt Platz zu bekommen. Und die Adressen und Kontaktdaten der Gäste müssen auf jeden Fall notiert werden, damit gegebenenfalls Infektionsketten nachzuvollziehen sind.

Laut Lauble stellen sich für die Gastwirte die beiden Fragen: "Macht es bei der reduzierten Anzahl an Plätzen und dem erhöhten Aufwand überhaupt Sinn zu öffnen?" und "Kommen die Gäste unter diesen Umständen überhaupt?".

Er hat zumindest für sich die erste Frage mit Ja beantwortet und wird am kommenden Montag öffnen. Auch wenn ständig neue Fragen auftauchen, wie beispielsweise "Wie können Familienfeiern stattfinden? Nur mit Tischen in gehörigem Abstand an denen jeweils die Personen aus den unterschiedlichen Haushalten sitzen dürfen?" .

Die Hotels dürfen in Baden-Württemberg am 29. Mai wieder öffnen. Auch für diesen Bereich wird es detaillierte Vorschriften geben. Wir werden berichten.