Für Laien kinderleicht zu bedienen, für den Herz-Notfallpatienten unter Umständen überlebenswichtig: Dieses Symbolbild zeigt, wie ein AED richtig angelegt wird. Foto: Gräff

Feuerwehr Hornberg bekommt einen automatischen externen Defibrillator.

Hornberg - Drei sogenannte AEDs (Automatische Externe Defibrillatoren) sind jetzt in Hornberg angeschafft worden. Einer davon ist für die Feuerwehr Hornberg bestimmt. 22 Feuerwehrmänner haben jetzt unter Anleitung von Christian Armbruster vom Rettungsdienst den Umgang mit einem AED trainiert.

Was für eine Funktion haben aber die AEDs? Dazu ein Beispiel: Es passierte vor einiger Zeit im Nachbarkreis Rottweil. An einem schönen Sonntag spielen auf einem Fußballplatz zwei Mannschaften um den Dorfpokal.

Mitten im Lauf bricht plötzlich ein damals 40-jähriger Spieler zusammen. Er liegt auf dem Boden und rührt sich nicht mehr. Glücklicherweise sind bei dem Turnier Helfer des Deutschen Roten Kreuzes mit einem AED vor Ort. Sie kontrollieren Puls und Atmung des Bewusstlosen und bringen dann zügig die Klebeelektroden, eines unter dem rechten Schlüsselbein und eines unter der linken Achselhöhle an. Nun analysiert eine Software im AED den Herzrhythmus. Als das Gerät Kammerflimmern erkennt, wird die Defibrillation freigeschaltet. Kurze Zeit später trifft der Rettungsdienst auf dem Sportplatz ein und übernimmt die weitere Versorgung des Patienten.

Die 22 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Hornberg übten unter Anleitung von Christian Armbruster vom Rettungsdienst den Umgang mit einem AED. Zuerst wurde die Funktion des AED anhand eines Übungsgeräts erklärt. Mit Hilfe zweier Elektroden werden die Lebensfunktionen des Patienten überprüft und der Helfer mit Sprachbefehlen exakt angeleitet, was er zu tun hat. Das Gerät überprüft auch, ob der Benutzer genau das macht, was das Gerät angesagt hat. "Somit ist gewährleistet, dass man das Gerät auch als Laie problemlos bedienen kann", betonte Christian Armbruster. Anschließend konnten dann alle Feuerwehrangehörigen das Gelernte an Übungspuppen praktisch erproben. Fakt ist, dass die Überlebenschance der Notfallpatienten mit jeder Minute, die ohne Frühdefibrillation verstreicht, um etwa zehn Prozent sinkt. Daher soll die therapiefreie Zeit bis zur Versorgung des Herzpatienten durch Rettungsdienst und Notarzt durch eine möglichst frühzeitige Defibrillation verkürzt werden.

"Ein AED-Gerät erhöht die Überlebens-Chance des Betroffenen erheblich", zog daher auch Martin Huber von der Feuerwehr Hornberg ein abschließendes Fazit. "Es gibt", so Huber, "dem Helfer Unterstützung und zusätzliche Sicherheit bei der Anwendung. Also keine Angst vor einem AED, jeder Laie kann helfen."

Auch dem 40-Jährigen Fußballer konnte geholfen werden. Nach drei Monaten war er wieder völlig hergestellt und arbeitet weiter in seinem alten Beruf.