Gemeinderat: Gremium beschließt einstimmig das neue Offenhaltungskonzept

Das Mindestflurkonzept der Stadt Hornberg ist beschlossene Sache. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung haben sich alle Mitglieder einstimmig dafür entschieden.

Hornberg. Das in mehreren Schritten erarbeitete Konzept hat die Hornberger Stadtverwaltung, Grundstückseigentümer, Planer und Ortschaftsräte lange beschäftigt. Das Gremium wirkte bei der Sitzung recht zuversichtlich.

Bürgermeister Siegfried Scheffold blickte zu Beginn kurz auf das "wirklich lange Verfahren" zum Erstellen des Konzepts zurück (siehe Info). Nachdem die Ortschaftsräte Reichenbach und Niederwasser einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss gaben, fiel das Votum der Hornberger Gemeinderäte ohne große Diskussion.

Das Offenhaltungskonzept, dessen Erstellung das Gremium im Februar 2016 beschloss, soll ab sofort die wesentliche Grundlage für die künftige Offenhaltung der Landschaft in Gesamt-Hornberg bilden. Der im Anschluss daran gegründete Offenhaltungs-Arbeitskreis unter Federführung von Hauptamtsleiter Oswald Flaig soll laut Scheffold auch weiterhin seine Arbeit fortsetzen.

Der Bürgermeister hob besonders hervor, dass für das nun abgeschlossene Verfahren tatsächlich "alle Beteiligten mit ins Boot" geholt wurden, so auch die Grundstückseigentümer. Diese wurden vom beauftragten Fachbüro Klink Landschaftsökologie unter anderem mit einer Fragebogenaktion und persönlichen Gesprächen eingebunden. "Wir wissen, unter welch schwierigen Bedingungen die Haupterwerbsbetriebe arbeiten", sagte Scheffold. Nebenerwerbsbetriebe würden die Offenhaltung ein Stück weitaus auch aus "Heimatliebe" betreiben. Positiv sei bei der Befragung aufgefallen, dass bei den Grundstückseigentümern nicht der Wunsch bestehe, ihre Flächen aufzuforsten.

Durch den Dialog sei laut dem Bürgermeister auch ein Vertrauen zwischen der Stadt und dem Grundstückseigentümern entstanden. Mit dem Mindestflurkonzept können die Landbewirtschafter – auf eigenen Wunsch – mit dem Landratsamt Ortenaukreis fünfjährige Verträge nach der Landschaftspflegerichtlinie abschließen und für die Pflege ihrer Flächen deutlich höhere Zuschüsse erhalten.

Mit dem positiven Beschluss kann die Stadt nun auch einen 70-prozentigen Zuschuss für ein gemeinsames Hangmäh- und Mulchgerät beantragen. Die Versammlung der Bewirtschafter hatte im Vorfeld als Grundlage für die Ausschreibung ein geeignetes Gerät festgelegt.

Ebenso prüft die Stadt derzeit, ob ein gemeinsamer Tiertransporter angeschafft werden soll. Auch hier beträgt der Zuschussantrag 70 Prozent. Jedoch wird die Verwaltung zunächst erheben, ob bei den Landwirtschaftern ein grundsätzliches Interesse an dem Transporter besteht. Bisher gebe es 14 Interessierte. Letztlich ist auch vorgesehen, ab 2019 ein Weidezaunprojekt mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) in die Wege zu leiten. "Bei den Problemflächen, die städtisches Eigentum sind, sind wir selber gefragt", so Scheffold. Diese Flächen können erst beweidet werden, wenn sie eingezäunt sind, so der Bürgermeister weiter. Gemeinderat Rolf Hess (SPD) lobte ausdrücklich die gute Beteiligung der Landbewirtschafter an der Erarbeitung des Offenhaltekonzepts. "Das ist eine tolle Sache", sagte er. Auch Scheffold befand, dass er positiv vom Interesse und der Beteiligung der Grundstückseigentümer sei.

Oktober 2015: Auftaktveranstaltung mit dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis Februar 2016: Der Gemeinderat fasst den einstimmigen Grundsatzbeschluss, ein Konzept zur Offenhaltung der Landschaft in Hornberg, Reichenbach und Niederwasser zu erstellen. Den Auftrag erhält das Planungsbüro Klink Landschaftsökologie in Freiburg. Das Honorar wird mit 50 Prozent vom Land bezuschusst. Ein Arbeitskreis wird gebildet und Gespräche mit den Landbewirtschaftern geführt, die bei der Fragebogenaktion mitwirken.  4. Oktober 2018: Das Offenhaltungskonzept wird bei einer Versammlung der Grundstückseigentümer in Niederwasser vorgestellt. 16. Oktober 2018: Die Ortschaftsräte Reichenbach und Niederwasser empfehlen einstimmig das Konzept.  17. Oktober 2018: Der Gemeinderat spricht sich einstimmig für das Konzept aus.