Adolf Heß war unter anderem sehr an Heimatgeschichte interessiert. Archivfoto: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Hornberg trauert um engagierten Mitbürger

Adolf Heß ist am Montagmorgen im Alter von 80 Jahren gestorben. Um den vielseitig engagierten Hornberger trauern neben seiner Familie viele Weggefährten.

Von Lars Reutter

Hornberg. "Er war eine ganz außergewöhnliche Persönlichkeit und dabei immer sehr bescheiden", sagt Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold über den ehemaligen Gemeinderat. Von 1971 bis 2004 war Heß für die CDU im Rat und von 1999 bis 2004 Fraktionssprecher. Von 1984 bis 1999 war er erster Stellvertreter des Bürgermeisters. Zu seiner Verabschiedung aus dem Gemeinderat habe Heß als zweiter Hornberger überhaupt die goldene Bürgermedaille der Stadt bekommen. "Das ist die höchste Auszeichnung, die wir verleihen", erklärt Scheffold. Im Rat habe Heß immer sehr konstuktiv und mit viel Weitblick agiert. "Ein großes Anliegen vom ihm war der Bau der Stadtumfahrung und in der Folge die Stadtsanierung", erinnert sich der Bürgermeister.

Zudem habe sich Heß um die Wilhelm-Hausenstein-Schule verdient gemacht. Dort war er von 1965 bis 1988 Konrektor und danach bis zu seiner Pensionierung Rektor der Grund- und Hauptschule, so Scheffold.

"Er hinterlässt bei uns eine Riesenlücke", sagt der Vorsitzende der Hornberger CDU, Erich Fuhrer. Adolf Heß war seit 1959 Mitglied der CDU und von 1998 bis 2008 Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Hornberg. "Er war immer freundlich und authentisch. Er hat nicht nur Dinge gesagt, sondern auch danach gelebt", erinnert sich Fuhrer. Besonders ein Leben und handeln nach den christlichen Grundwerten sei ihm immer sehr wichtig gwesen.

Adolf Heß hatte sich schon als junger Mensch im ehrenamtlichen Engagement ausgezeichnet. So war er in der katholischen Pfarrgemeinde Bad Dürrheim Ministrant, Jungscharführer im BDKJ, Leiter der Jungkolping-Gruppe und Dekanatsjugendführer des Dekanats Villingen. Seit 1953 war er Mitglied der Kolpingfamilie und übte dort verschiedene Vorstandsaufgaben aus. Bis zuletzt kümmerte er sich um die Öffentlichkeitsarbeit, so hat er zum Beispiel die Jubiläums-Festschrift "100 Jahre Kolpingfamilie Hornberg" verfasst.

Im kirchlichen Dienst war Adolf Heß mehr als 20 Jahre Vorsitzender des Pfarrgemeinderats Hornberg, seit 1950 Lektor und seit 1977 Kommunionhelfer.

Im Vereinsleben der Stadt Hornberg war Adolf Heß ebenfalls sehr rührig. So war er Gründungsmitglied und lange Jahre stellvertetender Vorsitzender im Förderverein Stadtmuseum Hornberg. "Er war Herz und Seele des Stadtmuseums", zeigt sich die Vorsitzende Rosemarie Götz hörbar betroffen vom Tode Heß’. "Er hat das Archiv im Stadtmuseum aufgebaut und dort viele Stunden verbracht", sagt sie. Heß habe über ein "unglaubliches Wissen" verfügt und alle Arbeiten fundiert und gewissenhaft erledigt. "Er hat sehr viel gemacht, aber das nie an die große Glocke gehängt", erzählt Götz. "Ich weiß gar nicht, wie man diese Lücke schließen soll".

Außerdem war er Mitglied und Förderer in vielen Vereinen wie dem DRK, dem Historischen Verein sowie dem Freundeskreis Stadtkapelle Hornberg, dem Musikverein Niederwasser und dem Turnverein Hornberg. Zudem engagierte er sich für die Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft und den Historischen Verein für Mittelbaden.

Der Termin für die Beisetzung steht bislang noch nicht fest.