Sandkasten und Schaukel: Etwas abseits am Rand der blauen Siedlung auf dem Haugenstein liegt ein städtischer Spielplatz der wenigstens noch gut in Schuss ist. Foto: Morlok

Verwahrlost, vergessen, veraltet: Die Spielplätze in der Wohnsiedlung Haugenstein geben ein tristes Bild ab. Immerhin: Einer ist noch gut in Schuss.

In der Wohnsiedlung Haugenstein gibt es derzeit zwei städtische Spielplätze. Mit diesen „vergessenen Spielplätzen“ beschäftigte sich der Bildechinger Ortschaftsrat bei seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause. Zuletzt hatte man sich in der Juni-Sitzung 2018 ernsthafte Gedanken über die weitere Verwendung dieser jeweils rund 450 Quadratmeter großen Flächen gemacht.

 

Der Spielplatz in der „blauen“ Siedlung ist noch einigermaßen intakt, obwohl dort auch nicht viel gemacht wurde. Eine doppelsitzige Schaukel und ein großer Sandkasten laden zwar nicht unbedingt zum Verweilen und Spielen ein, sie sind jedoch nutzbar.

Ein verwahrloster Ort

Der andere der beiden Plätze ist nach Ansicht eines Experten, der 2018 zusammen mit dem damaligen Ortsvorsteher Ulrich Beuter die Spielplätze angeschaut hatte, so hoffnungslos verwahrlost und verwildert, dass jede Art von Wiederverwendung einer Neuanlage gleichkäme. „Hier wurde seit 45 Jahren – nach Abzug der Franzosen – nichts mehr gemacht“, so der Eindruck des Fachmanns, den er bereits vor sieben Jahren äußerte.

Besser wurde es seither natürlich nicht, doch immer wieder musste man den Rückbau des verwahrlosten Platzes aus Geldmangel aufschieben. So auch letztes Jahr, denn im Oktober 2024 gingen der Ortsverwaltung die Mittel für Bauhoftätigkeiten aus, deshalb musste das Ganze verschoben werden.

Rückbau hat begonnen

Doch nun konnte zu Beginn der Sommerferien dieser Rückbau gestartet werden. Die Fläche wurde gerodet und neu eingesät, und Ortsvorsteher Rüdiger Holderried vertritt die Ansicht, dass man nun in Gespräche mit den Haugenstein-Anwohnern gehen könne, damit man eine Planung für beide Bereiche auf die Füße zu stellen kann, um dann nach Finanzierungsmöglichkeiten zu schauen.

„Hier geht es um die Idee, dass man zusammen mit den Anwohnern überlegt, ob man aus zwei Spielplätzen einen macht“, fasste Holderried zusammen.

Finanzierung ist unklar

Er gab aber zu, dass es unklar sei, wie man das Projekt finanzieren will, und brachte die Überlegung ins Spiel, dass sich die Anwohner an der Finanzierung beteiligen. Rat Michael Laschinger fand diesen Ansatz gut: „Die Finanzierung zusammen mit den Anwohnern hätte den Vorteil, dass zum einen unser Budget entlastet würde und zum anderen die Anwohner – die dann ja Mitbesitzer wären – besser drauf aufpassen würden“, sagte er sinngemäß.

Ansonsten kam vom Ortschaftsrat selbst keine Rückmeldung zu diesem Vorhaben.

Von keiner Seite der Anwohner der Wohnsiedlung wurden weitere Wünsche an die Stadt herangetragen. Zum Beispiel, dass man dringend einen gemeinsamen Spielplatz bräuchte, da die meisten Anwohner ihre eigenen Spielgeräte im Garten stehen haben und den ehemals verwahrlosten Spielplatz heute kaum noch jemand kennt (nicht einmal ein ehemalig langjähriges Ortschaftsratsmitglied). Dennoch sieht man sich von städtischer Seite in der Verpflichtung, zumindest aus der gegebenen Infrastruktur etwas zu machen, was wenigstens von Ferne an einen Spielplatz erinnert.

Wenigstens ein Fußballtor

Rüdiger Holderried denkt dabei an ein zusätzliches Fußballtor, auf das die Kids kicken könnten, doch der Platz dafür scheint zu eng, wie er im Rahmen der jüngsten Sitzung sagte.

Nun muss man abwarten, was aus dieser Geschichte wird. Es hat jetzt sieben Jahre nicht pressiert, da kommt es auf ein paar Monate oder Jahre auch nicht mehr an. Zumal hinter fast jedem der Siedlungshäuser ein Trampolin, eine Schaukel und eine Rutsche stehen.