Die Brückenbauer starten den nächsten Pfeiler für die Hochbrücke Horb. Hinten lagern schon die Teile für die Brücken-Verbindung. Der erste Pfeiler dürfte in circa vier bis sechs Wochen stehen. Bauleiter Reiner Gumz vom RP erklärt die spektakuläre Baustelle.
Der Manfred Volz-Parkplatz ist halb geschottert. Der Hang Richtung Nordstetten eine Terrasse geworden – mit Baustraße hoch und runter. Und unten am Neckar – jenseits der Kulturbahn – bohrt ein Riesen-Bohrer tief in die Erde.
Reiner Gumz, Bauleiter des Regierungspräsidiums: „Es geht jetzt sichtbar voran. In den nächsten Wochen wird man die ersten Pfeiler wachsen sehen. Dank auch der Riesen-Bohrgeräte (Erdbohrer) der Firma Porr. Der hat eine 28 Meter lange Bohrlafette – solch eine Riesen-Maschine hatte ich noch nie auf einer Baustelle. Und ich habe schon so manches gemacht!“
Die Hilfspfeiler entstehen
Die Hochbrücken-Baustelle. Sah lange Zeit recht unspektakulär aus. Gumz: „Mit der Firma Gförer wurde der Hang erst einmal vorbereitet. Einfach gesagt: Terrassen bauen, die Erde verdichten und teilweise vernageln. Denn: Auf jede Terrassenstufe kommt ein Pfeiler (Pylon) beziehungsweise Hilfspfeiler. Und wenn da die Löcher für die Bohrpfähle gebohrt werden, wirken Kräfte von bis zu 200 Tonnen auf den Punkt!“
Die einzelnen Pfeiler und Tragelemente – bei den Bauprofis um Rainer Gumz sind sie eingeteilt in Achsen. Achse 70 – bei der Grundsteinlegung noch nicht fertig – ist das Widerlager auf der Nordstetter Seite.
30 Meter tiefe Löcher
Gumz: „Das ist jetzt fertig. Auch Achse 60 – der erste Pfeiler mit gut 30 Meter Höhe – ist schon fünf Meter hoch. Für anschließende Hilfspfeiler ) haben wir jeweils knapp 30 Meter tiefe Löcher gebohrt. Die werden armiert und mit Beton gefüllt. Acht Bohrpfähle pro Fundament. Darauf kommt noch eine dicke Betonplatte – die ist bis zu knapp drei Meter dick. Das hält dann die einzelnen Pfeiler der Brücke!“
Das Fundament
Achse 60. Der erste ( Pfeiler aus Nordstetten Richtung Tal. Schon bis zu einer Höhe von fünf Metern verschalt. Gumz: „Das wird dann mit Beton vergossen, der härtet circa vier Tage aus. Und dann geht es mit Kletterschalung die nächsten fünf Meter hoch.“ So hofft Bauleiter Gumz, dass der erste Hilfspfeiler dann vielleicht Ende Juni seine endgültige Höhe von circa 30 Meter erreicht hat.
Bei Achse 50 – talabwärts – entsteht bald das Fundament. Unten vor der Kulturbahn sind die Spezialisten von Porr gerade dabei, die Bohrlöcher für die Bohrpfähle für den Pylonen zu machen. Und dahinter auf dem Sportplatz fangen die Porr-Jungs gerade an.
Gumz: „Hinten an der Straße Richtung Mühlen lagern schon die Stahlträger für die Traggerüste. Wenn die ersten Pfeiler gewachsen sind, werden die Träger und Schalelemente genommen, um die eigentliche Brücke herzustellen. Das ist dann insgesamt in fünf Abschnitten geplant. Die Träger für den ersten Abschnitt, der sich im Bau befindet, werden bald benötigt.“
Vorteile der Terrassen
Gut: Durch die Terrassenkonstruktion des neuen Nordstetter Hangs gibt es auch keine geologischen Probleme mehr, die den ersten Bauabschnitt bei Nordstetten baulich so anspruchsvoll gemacht hatte.
Gumz: „Am Hang sollte sich keine geologische Lücke auftun.“ Unten im Neckartal haben wir ohnehin geologisch eine klare Lage.“
Drüben am Rauschbart ist – außer dem Baumaterialhaufen am Parkplatzrand – noch nichts zu sehen.
Gumz: „Hier starten wir frühestens Anfang nächsten Jahres. Neben der Baustraße von ganz oben vom Parkplatz bis nach unten wird hier das Widerlager – Achse 10 – dann der Hilfspfeiler namens Achse 20 entstehen.“