Pfarrer Petro Pidlubnyj, Zweiter von links, und seine Helfer warten an der polnisch-ukrainischen Grenze auf die ankommenden Hilfsgüter. Foto: Spitalstiftung

Der Ukraine-Krieg: 250 000 Menschen werden innerhalb des Landes umgesiedelt, und bald wird mit Gasknappheit gerechnet. Horber Helfer berichten.

Horb - Die Hilfsaktion dauert an: Die katholische Spitalstiftung unterstützt weiterhin das Caritaszentrum in Boryslaw mit Hilfsmitteln. Vor wenigen Tagen kam die achte Hilfslieferung aus Horb in der westukrainischen Stadt Boryslaw an. Mehr als zwei Tonnen Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleider konnten Pfarrer Petro Pidlubnyj und seine Mitarbeiter an der polnische-ukrainischen Grenze in Empfang nehmen.

Ermöglicht wurde dies durch die zahlreichen Spenden aus Horb und Umgebung und durch die Unterstützung der Firma Volz-Luftfilter, die erneut den Transport und die Kosten übernommen hat.

Schwierige Situation

Pfarrer Petro Pidlubnyj, der engagierte Leiter des Sozialzentrum in Boryslaw, schildert in einer Mail an die Spitalstiftung Horb die aktuelle Lage: "Die Situation in unserer Stadt ist weiterhin schwierig. Die Preise für Konsumgüter und Kraftstoffe sind deutlich gestiegen. Die Behörden des Landes leiten die Zwangsräumung der Zivilbevölkerung aus der Region Donezk (circa 250 000 Menschen) in die westlichen Regionen des Landes ein. Grund hierfür ist die vollständig zerstörte Infrastruktur (Wasserleitungen, Gasleitungen, Stromnetze) und die Unmöglichkeit der Überwinterung in dieser Region. Das Gebiet um Lemberg gilt als eine der sichersten und geeignetsten Regionen. Daher wird voraussichtlich im September eine weitere große Zahl von Flüchtlingen zu uns geschickt werden."

Weiter berichtet der Pfarrer: "Die Menschen warten mit Angst auf den Winter. Die Behörden gaben bekannt, dass nur zu 60 Prozent mit Gas versorgt wird, vorausgesetzt, es kommt nicht zu Beschädigungen und Zerstörungen der Gasspeicher!"

Weitere Lieferung geplant

Die Katholische Spitalstiftung unterstützt weiterhin das Caritaszentrum in der Stadt Boryslaw. "Im September und Oktober werden Geldbeträge zur dortigen Beschaffung von Lebensmitteln für die Flüchtlinge überwiesen", erläutert Stiftungsdirektor Thomas Müller. Sein Stellvertreter Björn Germann wird für November wieder einen größeren Hilfstransport mit Hilfe der Firma Volz Luftfilter organisieren. Bei diesem sollen dann Winterkleidung und andere dringend benötigte Güter nach Boryslaw geliefert werden.

Hilfe kommt direkt am Ort an

Pfarrer Petro schreibt: "Dank Ihrer Hilfe und Unterstützung können wir noch mehr evakuierten Familien die nötigste Hilfe zukommen lassen". Peter Silberzahn, der frühere Direktor der Spitalstiftung, schreibt: "Mit einem Paket voller Nahrungs- und Hygieneartikel im Wert von etwa 25 Euro für Einzelne oder 50 Euro für Familien, welche die Caritasmitarbeiter in Boryslaw den Geflüchteten übergeben, können diese die ersten Wochen über die Runden kommen." Silberzahn koordiniert im Auftrag der Spitalstiftung ehrenamtlich die Hilfslieferungen in die Westukraine und bedankt sich im Namen des Helferteams bei allen Geld- und Sachspendern, die diese große Hilfsleistungen erst ermöglichen.

Das Spendenkonto lautet: Katholische Spitalstiftung Horb, Volksbank eG im Kreis Freudenstadt, Stichwort: Ukraine IBAN: DE21 6429 1010 0120 1210 00 – BIC: GENODES1FDS