26 Narrenvereinigungen aus der Region zogen am Sonntag beim Sonntagsumzug des Ringtreffens durch Talheims Straßen. Auch der Wurmlinger Randelmäx trieb sein Unwesen. Die Figur kommt von einer Legende, wonach im Gewann Randel ein furchterregend aussehender Einsiedler gehaust haben soll. Foto: Hopp

25. Ringtreffen in Talheim: 5.000 Hästräger bieten beim Jubiläumsumzug ein vielfältiges Bild.

Horb-Talheim - Sonnenschein und eisige Kälte: Gefrierschranktemperaturen beim großen Jubiläumsumzug des Ringtreffens in Talheim konnten die Narren nicht schrecken.

 

An der Umzugsstrecke hielten sich die Zuschauer mit Glühwein und Kinderpunsch warm, und wer heiße Rote ergattern konnte, trotzte ebenfalls der Kälte. Über 5000 Hästräger aus 26 Narrenzünften zogen durch Talheim, angeführt von der gastgebenden Narrenzunft "Zigeuner" Untertalheim, die ihr 50-jähriges Bestehen zusammen mit dem 25. Ringtreffen des Närrischen Freundschaftsrings Neckar-Gäu feierte.

Der Polizist führte den Zug an, und bereits die Untertalheimer Zigeuner trieben es toll, insbesondere die Waldhexen, die einen fahrenden Korb mit Stroh dabei hatten, in dem junge Mädchen landeten. Verwuschelte Haare sah man, wenn die Hexen ihr Unwesen trieben.

Die Untertalheimer Philharmoniker sorgten neben zahlreichen anderen Kapellen für den richtigen Ton und Stimmung am Straßenrand. Geschunkelt und gesungen wurde bereits, bevor der Umzug nahte.

Da wurde von den Zuschauern, die am Rathaus vom Zunftwagen beschallt wurden etwa "Hölle, Hölle, Hölle" mitgegrölt oder Klaus Lages "Tausend Mal berührt". Selbst zu "Barfuß im Regen" wurde ausgiebig mitgetanzt.

Ortsvorsteherin Kerstin Just gab auf dem Zunftwagen eine Runde Schnaps aus, was bei der Kälte ebenfalls einheizte. Trotz Eiseskälte herrschte heiße Stimmung bei den Hästrägern und Narren, und wem es zu kalt wurde, der konnte sich etwa von den Eutinger Bettschonern in weiche Federkissen und Decken betten lassen.

Am Straßenrand gab es zahlreiche Partyzelte und Garagen, in welchen man sich mit Heißgetränken versorgen konnte. Zur Tradition geworden ist der "Fliegerhorst" am Ende des Umzugsweges; hier wurde sogar der Umzug kommentiert.

Auf den Zunftwagen besorgten dies Klaus Ranft als Vizepräsident des Närrischen Freundschaftsrings sowie der Untertalheimer Brauchtumsmeister Jakob Holocher und Harald Beyerle. Viele Bonbons und Kaugummis bekamen nicht nur die Allerkleinsten ab – die Schwalldorfer Brodhes'ghekler, Salzstetter Schlattwaldteufel oder Wurmlinger Milchknöpfle waren sehr spendabel und warfen großzügig mit Bonbons oder verteilten Schleckereien. Auch die Ergenzinger Stricker hielten so manche Süßigkeit für "narrete" Naschkatzen bereit. Lustig waren die Fasnetsrufe der Zünfte, etwa "Spüllomba Ahoi" der Salzstetter Zunft oder "Schenkele hoch" der Narren aus Bad Imnau. Am Ende gingen alle in die Halle, hier wurde noch weitergefeiert.