Foto: Lea Töws

Geburtstagsfest mit Großfamilie: Zehnte Auflage des Festivals wird von tausenden Fans gebührend gefeiert.

Horb - Dass auch eine kleinere Stadt wie Horb große Bands begrüßen kann, beweist das Mini-Rock-Festival nunmehr in der zehnten Auflage. Dass die Künstler dabei auch gerne in die Stadt am Neckar kommen, zeigt ihr Umgang mit dem Publikum.

Nachdem Maxim zwischen zwei seiner Songs mit dem Publikum geklärt hatte, ob man denn eigentlich immer Horb a. N.ckar sagen müsse oder Horb ausreiche, erzählte er: "Ich bin heute durch euer kleines Städtchen gelaufen, ich mag es." In Großstädten wie München, Köln oder Berlin finde man in der Innenstadt immer dieselben Läden. Anders sei das in Horb. "Das hat richtig Flair." Das beinahe volle Zelt der Relentless-Bühne feierte ihn dafür. Ähnlich groß war die Begeisterung, als er gegen Ende des Auftritts seinen bekanntesten Song "Meine Soldaten" zum Besten gab.

Während Trailerpark alte und neue Songs zum Besten gaben, setzte ein starker Regen ein. Weder Künstler noch Zuhörer ließen sich davon beirren. "Zwei Regenbögen über Horb, wir sind Magier", schmunzelten die Hip-Hopper. Der Frontsänger der Band Zebrahead versuchte sich mit deutschen Sätzen. "Ich liebe Deutschland" und "Ich liebe Mini-Festival" waren da zu hören. Das Publikum erfreute sich am amerikanischen Akzent und feierte die Punkrocker, die bereits zehn Studioalben veröffentlicht haben. Vor deren Auftritt wurde die Bühne sogar für einen Heiratsantrag genutzt. Als Emily auf die Frage ihres Freundes Simon mit "Ja" geantwortet hatte, reichte ein Ordner zwei Sektgläser und die Menge formte mit ihren Händen zahlreiche Herzen.

Bevor mit dem Auftritt der amerikanischen Punk-Band Anti-Flag zumindest die Konzerte des Festivals ein Ende fanden, holte die Moderatorin vom Radiosender "DasDing" die Organisatoren auf die Bühne. "Es ist einfach mega, was hier in ehrenamtlicher Arbeit schon seit zehn Jahren auf die Beine gestellt wird", feierte sie das Team. Der erste Vorsitzende Julius Steiglechner gab den Applaus direkt an das Publikum weiter.

Ein Festival mit bekannten Bands und tausenden Besuchern – trotzdem bleibt es in Horb familiär. Auch Emil Bulls kann sich zur großen Mini-Rock-Familie zählen, denn bereits zum fünften Mal gastierten die Münchner auf dem Festplatz am Neckar.

Festivalgänger, die alleine im Zelt stehen, werden von größeren Gruppen schon mal besorgt gefragt, ob Sie denn alleine hier wären.

Und beim plötzlichen Regenguss stellen sich schon mal fremde Menschen unter einen Schirm, um nicht nass zu werden. Ein runder Geburtstag, der gleichzeitig ganz groß und doch vertraut gefeiert wurde.