Die Spritpreise erreichen derzeit Rekordniveau. Das verärgert auch viele Menschen aus Horb und Umgebung. Foto: SB-Archiv

Die Spritpreise erreichen derzeit Rekordniveau. Das verärgert auch viele Menschen.

Horb - Angesichts der hohen Spritpreise ist Autofahren heute mehr Alptraum als Vergnügen. Vor allem die Fahrt zur Tankstelle wird da ganz schnell zur quälenden Suche nach dem billigsten Preis. Ganz Deutschland ist genervt, auch die Horber. Was halten sie von den hohen Spritpreisen? Und wie sparen sie Geld?

Der Schüler Mark Hipp (17)vom Martin-Gerbert-Gymnasium, der mit seinem Roller unterwegs ist, findet den Spritpreis »happig«. Er fährt nur noch mit dem Roller zur Schule, und für andere Strecken nutzt er lieber eine Mitfahrgelegenheit oder er geht zu Fuß.

Jutta Sökler(52) aus Dettingen, die bei Leuco arbeitet, findet die Spritpreise schlichtweg »beschissen«. Sie erklärt, dass sie nur noch für zehn Euro tankt und das immer montags, weil es montags am Billigsten ist. Außerdem versucht sie, durch kürzere Wege weniger Kilometer zu fahren und so Geld zu sparen. Obwohl E10 billiger ist, möchte sie es nicht tanken, weil sie sich – wie viele andere – nicht sicher ist, ob ihr Auto das verträgt. Privat in den Urlaub geht es dann mit dem Bus. Das spart nicht nur Geld, sondern sei auch bequemer.

Dass die Leute privat nicht mehr voll tanken, hat auch Konstantin Mayer(64), Inhaber der Tankstelle in Nordstetten, festgestellt. »Die Privatmenschen spekulieren eben darauf, dass die Preise sinken«, erklärt er und fügt noch hinzu: »Firmenfahrzeuge werden vollgetankt.« Ihren Frust lassen die Leute aber nicht an ihm aus. Mayer erzählt, die Leute würden an seiner Tankstelle über den Staat, die Steuern und die Mineralölkonzerne diskutieren.

Alexandra Sattelberger(20) aus Dettingen hat resigniert. Sie schaut schon gar nicht mehr auf den Spritpreis. Kleine Strecken läuft sie aber dennoch zu Fuß oder nimmt das Fahrrad.

Ohne Auto kommt man auf dem Land nicht weit, stellt Simon Schlotter(24) aus Dettensee fest, obwohl er selbst fast nie Auto fährt. Das gleiche fällt auch Klaus Mücke (55) aus Dettingen auf, der aufgrund seines Berufs viel mit dem Auto unterwegs ist. Die hohen Spritpreise bezeichnet er als »Schweinerei«. Privat vergleicht er natürlich auch an den einzelnen Tankstellen.

Jedoch gibt er zu bedenken, dass es sich nicht lohnen würde, weiter entfernt zu tanken, wenn der Sprit dort lediglich zwei Cent billiger ist. Die weitere Fahrt, meint er, würde sich mit den zwei Cent, die der Sprit weniger kostet, ausgleichen.

Kurt Schäferaus Wiesenstetten sagt, dass man nicht den Ölkonzernen und den Tankstellen die Schuld geben sollte. Er wirft ein, dass an den hohen Spritpreisen die vielen Steuern in Deutschland Schuld sind. Außerdem würde er, wenn er nicht Diesel tanken müsste, E10 tanken, weil es billiger ist.

Die 27-jährige Nicole Kretzaus Dornstetten ist auch nicht über die Preise für Diesel und Benzin erfreut. Sie tankt da, wo es am günstigsten ist. Aber auf E10 will auch sie nicht umsteigen. Das ist ihr mit ihrem Auto »zu gefährlich«. Und Franz Maier(58) aus Dornstetten stellt fest, dass man Bundespräsident sein müsste.