Stefan Dreher und Viviana Weschenmoser freuen sich über die vielen Zusagen von Parteien und Organisationen für die Friedens-Kundgebung am 24. Oktober. Foto: Ganswind

Auch CDU und FDP nehmen an Protestaktion im Flößerwasen teil. Termin am 24. Oktober zeitgleich zum AFD-Landesparteitag.

Horb - Es ist der große Schulterschluss der Parteien und Organisationen: Die "Kundgebung für Frieden, Willkommen und Respekt für alle" am Samstag, 24. Oktober, ab 14 Uhr erhält viel Unterstützung.

SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und CDU tauchen auf dem frisch gedruckten Plakat für die Friedenskundgebung auf. "Alle Parteien, die wir angefragt haben, machen mit", berichtet die Horber SPD-Chefin Viviana Weschenmoser, die zusammen mit Stefan Dreher (Die Linke) und Dorothee Diehm (IG Metall) die Kundgebung aus der Taufe gehoben hat (wir berichteten). "Die einzigen, die wir nicht angefragt haben, sind die Republikaner und die AfD", so Weschenmoser.

Und das hat auch einen guten Grund. "Auch wenn es keine Gegenkundgebung zum AfD-Landesparteitag in Horb am gleichen Wochenende sein soll, ist der Termin unserer Veranstaltung natürlich nicht zufällig", unterstreicht Stefan Dreher. Dennoch will man der Alternative für Deutschland nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. "Das hat Horb gar nicht nötig. Alles, was hier läuft, ist vorbildlich", so der Mann von der Linken. Die Horber SPD-Chefin pflichtet ihm bei: "Da reichen 100 AfD-Parteitage nicht – die Kultur der Vielfältigkeit wird sich in Horb nicht ändern."

Wichtig ist den Organisatoren auch, dass man sich bewusst für den Flößerwasen als Veranstaltungsort entschieden hat. "Wir wollten diese Kundgebung ganz bewusst nicht vor der Hohenberghalle, in der der AfD-Parteitag stattfindet, abhalten. Wir wollen die Mandatsträger nicht stören." Gäste der AfD seien auf dem Flößerwasen natürlich willkommen, sagt Dreher mit einem Schmunzeln: "Ich fände es gut, wenn sich Personen der AfD in die richtige Richtung fortbilden." Ganz klar ist aber für die Organisatoren: Störern, egal aus welcher politischen Richtung, wird sehr schnell die rote Karte gezeigt. "Da werden wir die Polizei umgehend um Unterstützung bitten."

Zwei Stunden zirka soll die Kundgebung dauern. Auch ein Programm aus Theater, Literatur, Musik Kabarett und Reden wird es geben. Zusagen gibt es bereits von der Esslinger Blues-Rock-Band "Guest of Nature" und Christof Schülke (Gitarre/Gesang). Oberbürgermeister Peter Rosenberger hat als Redner zugesagt.

Dreher rechnet mit 200 bis 400 Teilnehmern. "Ab 200 ist es ein Erfolg." Allein die vielen Zusagen machen den Organisatoren Hoffnung, dass sie diese Zielmarke locker erfüllen können. Neben den Parteien unterstützen folgende Organisationen die Kundgebung: Projekt Zukunft, Stadt Horb, Marmorwerk, DGB Kreisverband Freudenstadt und Calw, IG Metall, Horber Initiative für den Frieden, AWO, Einheitlicher-Demokratischer Verein, Jugendgemeinderat Horb, Bündnis gegen Rechtsextremismus – für Toleranz und Frieden, Jusos in der SPD Freudenstadt, Verdi, KEB und IG Bauen-Agrar-Umwelt.

Auch aus den Horber Kirchen kommen laut Weschenmoser positive Signale. "Die Gremien konnten so kurzfristig aber nicht zu diesen Themen tagen."