Partystimmung bei der Kneipennacht - doch nicht alle sind derzeit in Feierlaune. Foto: Hopp

Carsten Müller (Gleis Süd) wollte ein neues Konzept, doch Cat-Wirt Großmann plante mit bisherigem Veranstalter.

Horb - In der Horber Kneipen-Landschaft brodelt es: Carsten Müller vom Gleis Süd wollte ein neues Konzept für die Kneipennacht durchsetzen. Arbeitstitel: Nachtschicht. Doch Dirk Großmann vom Catweazle hat mit dem bisherigen Organisator bereits alles eingetütet.

Carsten Müller zog vor zwei Jahren den Stecker: Die Band, die in seinem Lokal spielte, genügte seinen Vorstellungen nicht. Im Gegenteil: Sie habe ihm den Laden leer gespielt. Auch im vergangenen Jahr sei er nur im zweiten Anlauf einigermaßen gut weggekommen. "Das hat mir gereicht", erzählt er.

Und deshalb machte er sich daran, einen anderen Anbieter zu suchen. Mit Event-Manager Martin Dahl wollte er für das neue Konzept namens "Nachtschicht" werben. Am 26. Oktober sollte die Sause in der Stadt über die Bühne gehen. Die musikalische Qualität sollte sich steigern, lautete sein Ziel.

Doch aus diesem Plan wurde nichts. Denn Catweazle-Inhaber Dirk Großmann hatte bereits mit Veranstalter Frank Ockert eine Neuauflage der bisherigen Kneipennacht auf die Beine gestellt und dafür die meisten Horber Kneipen gewonnen. Der Veranstalter verkündet: "Mit dabei sind wieder das Bistro, die Kulisse, das Pub, das Catweazle Pub, das Gasthaus zum Greifen. Unter neuer Führung ist das Belle Arti mit dabei sowie Premiere feiernd das Café Leda, zum Role und die Lotus Lounge." Die Kneipennacht sei eigentlich fast nicht zustande gekommen, so Großmann. "Eigentlich wollte Frank Ockert nichts mehr machen, weil es zu wenig Besucher sind, so zirka 950 im vergangenen Jahr."

Nicht dabei sind aber diesmal neben dem Gleis Süd auch einer der größten Kneipen vor Ort: das Kö 23. Wirt Bernd Rausch ist nicht glücklich, dass es gerade etwas knirscht in der Kneipen-Szene. Auch er sei im vergangenen Jahr nicht zufrieden gewesen. Es sei einiges falsch gelaufen – beispielsweise beim Thema Security und Kartenverkauf. Doch insgesamt sei die Kneipennacht eine "tolle Veranstaltung". "Es ist schade, wenn nicht mehr alle dabei sind." Rausch wünscht sich, dass sich alle Horber Kneipen-Inhaber zusammensetzen. "Wir sollten den Streit aus der Welt kriegen." Der Termin für die Kneipennacht habe für ihn nun einfach nicht gepasst, sagt Rausch. Denn am 2. Oktober feiert er das "Zweijährige" im Kö 23 – Rausch ist dann seit zwei Jahren Wirt – mit dem Musiker Alex Vees. Und am 19. Oktober findet sein Oktoberfest statt.

Auch Carsten Müller ist einem gemeinsamen Gespräch nicht abgeneigt. Doch merkt man ihm seinen Ärger deutlich an. Aber auch Dirk Großmann zeigt sich verstimmt. Die Kneipennacht sei schon länger geplant gewesen. Carsten Müller erzählt, dass er bereits ein halbes Jahr an dem neuen Konzept gearbeitet habe. Auch er habe schon viele Zusagen gehabt.

Im Dezember plant er nun zusammen mit Bernd Rausch wieder eine Nikolausparty. Doch auch an anderer Stelle wird fleißig geplant. Für den 21. Dezember sei eine Christmas-Night mit Veranstalter Ockert angedacht, erzählt Großmann. Ob das ein friedliches Fest in der Kneipen-Szene wird?