Das HOR-Kennzeichen bleibt im Rennen. Foto: Hopp

Klare, aber keine einstimmige Entscheidung für das HOR-Kennzeichen im Gemeinderat. CDU teilweise dagegen.

Horb - Der Gemeinderat hat sich für die Wiedereinführung des Kennzeichens "HOR" ausgesprochen. Mit 16 Ja-Stimmen, neun Gegenstimmen und fünf Enthaltungen gab es eine klare, aber keine einstimmige Entscheidung.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger ließ im Gemeinderat die Tischvorlage lieber vom persönlichen Referenten Christian Volk vortragen: "Um die Emotionen rauszunehmen." Einen Tag zuvor musste er im Kreistag erleben, wie viele West-Kreisräte gegen das Wunschkennzeichen HOR sich teilweise sehr sarkastisch ausließen (wir berichteten).

Rosenberger: "Im Kreistag habe ich erfahren müssen, dass es im Landkreis nicht erwünscht ist, dass der Bürger die freie Wahl hat, welches Kennzeichen er wählen möchte." Dabei sei es ja eine Entscheidung auf Bundesebene gewesen.

SPD-Fraktionschef Thomas Mattes sprach sich für HOR aus: "Kreisidentifikation kann man nicht verordnen." Daniel Wochner (FDP): "Man gönnt Horb die Identifikation nicht, sondern man soll Freudenstadt anerkennen. Ich kann es nicht verstehen, dass der chronisch klamme Landkreis nicht die Chance ergreift, Gebühren zu generieren." Wochner hatte als FDP-Kreisfraktionschef schon den Antrag für HOR gestellt und schon sein HOR vorreservieren lassen.

Gerade in der CDU häuften sich die Gegenstimmen. Gemeinderat Peter Zimmermann: "Ich befürchte, das gibt wieder eine Spaltung von Horb und Freudenstadt." OB Rosenberger: "Ich habe das bis kurz vor 17 Uhr in der Kreistagssitzung auch so gesehen. Es gab den Antrag, gar kein Meinungsbild abzugeben. Der wurde abgelehnt. Den Kreisräten war es also sehr wichtig, darüber zu entscheiden, ob der Bürger in Horb das Recht hat, sein HOR als Wunschkennzeichen wieder zu bekommen."

FD/FW-Gemeinderätin Margarethe Rebholz: "Die Problematik im Landkreis sollte symbolisch nicht noch verschärft werden." CDU-Mann Fridolin Weckerle: "Ich bin klar für die Beibehaltung von FDS." Melanie Nagel (SPD) ist auch skeptisch: "Angesichts der Klinik-Diskussion ist der Zeitpunkt für HOR sehr ungünstig." Hans Dettling (CDU): "Ich sehe darin nur eine Trotzreaktion zum Kreis." Andere Gemeinderäte zeigen sich HOR-freundlich. Volkhard Bähr (SPD): "Ich finde es nicht gut, dass eine nachrangige Institution wie der Kreistag dem Bürger etwas verwehrt, was er haben kann." Michael Laschinger (CDU) gesteht: "Ich habe schon ein HOR-Kennzeichen beantragt."

Republikaner Rodolfo Panetta, der als erstes den Antrag auf HOR gestellt hatte, bewertete das Veto einiger Stadträte kritisch: "Der Gemeinderat in Hechingen hat sich ein einstimmig für die Wiedereinführung des alten Kennzeichens ausgesprochen."

Cihan Polat von den Grünen erklärte: "Wer glaubt, dass er die Gunst des Westkreises erwirbt, indem er nein sagt, hat sich getäuscht."