Ohne Akut-Klinik kein hausärztlicher Notdienst – das ist die Tendenz. Foto: Hopp

Kassenärztliche Vereinigung: "Entscheidung für Standort hängt von Kreistags-Entscheidung ab".

Horb - Die Kassenärztliche Vereinigung macht deutlich: Falls es zu einer Schließung der Akut-Klinik kommen sollte, dürfte auch der hausärztliche Notdienst am Wochenende wegfallen.

Johannes Fechner, Vize-Vorstandvorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg: »Es gibt Karten, auf denen wir die künftige Struktur des hausärztlichen Notdienst im Land darstellen. Horb ist als möglicher Standort mit orange bezeichnet. Ohne ein Krankenhaus ist das aber schwierig darzustellen. Die Enscheidung der kassenärztlichen Vereinigung wird auch davon abhängen, wie der Kreistag über die Zukunft des Standortes Horb abstimmt.«

Die kassenärztliche Vereinigung will jetzt die Finanzierung des hausärztlichen Notdienstes am Wochenende selbst in die Hand nehmen (wir berichteten). Das Ziel dabei: Jeder Hausarzt, der am Wochenende Dienst schiebt, soll mit gut 50 Euro pro Stunde bezahlt werden. Die KV übernimmt auch die Bereitstellung von Praxisräumen und die Bereitstellung eines Fahrers.

Dafür werden die eigentlichen Bezirke aber größer. Auf der Karte der kassenärztlichen Vereinigung sind Horb, Eutingen, Empfingen, Nagold, Haiterbach und Altensteig zu einem Bezirk zusammengefasst.

Niedergelassene Hausärzte aus diesem Bezirk sollen die Basis bilden. Die Frage ist nur: Wo kommt die zentrale Notfall-Praxis hin? Nagold hat (noch) ein funktionierendes Akut-Krankenhaus. Doch der Klinikverbund Südwest, zu dem Nagold gehört, rechnet 2013 mit einem Gesamt-Defizit von 19 Millionen Euro.

Klar für die kassenärztliche Vereinigung ist jedenfalls: Aus Marketing-Gründen soll dieser hausärztliche Notdienst an Krankenhäuser angesiedelt werden, zu denen Patienten ohnehin gehen. Also beispielsweise eine Akut-Klinik in Horb.

Freudenstadt ist als sicherer Standort für einen zukünftigen hausärztlichen Notdienst festgelegt.