Tausende Hästräger zogen am Rosenmontag durch die Horber Straßen. Foto: Maria Hopp

Über 50 Gruppen mit 3000 Narren und Musikern laufen durch die Straßen und treiben mit den Besuchern ihr Unwesen.

Horb - Rosenmontag, 13.30 Uhr, oder kurz danach: Drei Schüsse werden abgefeuert, oben von der Stiftskirche aus. Mit diesem Startsignal haben sich rund 3000 Narren und Musiker beim Rosenmontagsumzug in Bewegung gesetzt.Gerhard Struck vom Horber Narrenrat hat die Schüsse abgegeben. "Das ist ein brutal schönes Gefühl", sagt er, "einfach die ganze Last der Arbeit, die ich im Vorfeld hatte, in die Luft zu schießen."

Für viele Horber Narren war gestern ein anstrengender Tag. "Über 100 Leute von uns arbeiten jetzt und hopsen gar nicht im Umzug mit", sagt Struck. Sie werden als Ordner in Warnwesten, in den Bars, beim Auf- und Abbau gebraucht. Doch für den farbenprächtigen Umzug hat sich die Arbeit gelohnt. Struck strahlt, als er auf der Ehrentribüne an der Heilig-Kreuz-Kirche steht. Viele Zünfte sind schon gute Freunde. "Das ist ja alles ein Geben und Nehmen", sagt er. "Die Zünfte, die hier laufen, haben wir Horber auch schon besucht."

Erstmals sind wieder Wagen zugelassen

Aufgefallen sind die Wernauer Geesgassdeifel (Kreis Esslingen) mit ihrer Peitschenvorführung und die Mistelhexen aus Neckarweihingen (Kreis Ludwigsburg) in leuchtend grün-orangefarbenen Kostümen.

Zum Fürchten waren die Aspenwald-Knechte Öschelbronn (Kreis Böblingen) mit ihren Kahlen Schädeln und blutunterlaufenen Augen. Die Rappenlochhexen Nußbach qualmten die ganze Straße ein mit ihrem Höllenfeuer, das sie im Kessel vor sich herschoben.

Auch einige freie Laufgruppen waren dabei, die keiner Narrenzunft angehören. Eine fünfköpfige Jury hat die kreativste Kostümidee ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr die Alten Herren des FC Horb, die als Elvis-Doubles unterwegs waren. Ihre goldenen Anzüge glitzerten in der Mittagssonne, mit den mächtigen Haartollen und Sonnenbrillen waren die Männer quasi inkognito unterwegs. Einer von ihnen gibt sich zu erkennen - Martin Löhrer sagt: "Das war der schönste Umzug seit Langem, mit unserer tollen Musik sind wir die Stadt runtergeswingt. Ich hätte noch bis nach Dettingen weiterlaufen können."

Den zweiten Platz belegten die Rittermädels mit ihrem Motto "Windenergie – geht doch!". Sie pusteten, was das Zeug hielt in ihre bunten Windrädchen. Angelika Engeln ist eine von ihnen und sagt: "Heut Morgen waren wir schwer aktiv und haben die ganzen Wolken weggeblasen!" Der Regen vom Morgen war zum Umzugsbeginn tatsächlich wie weggeblasen. Platz drei der Kostümprämierung belegte die Showtanzgruppe Mühlheim/Renfrizhausen mit dem Motto Europapark.

Die Fasnet entfaltet offenbar auch eine große Werbewirkung für die Stadt Horb. Der Täfelesträger der Wernauer Heckenrutscher sagt: "Uns gefällt’s hier super. Wir sind schon öfter beim Umzug mitgelaufen und kommen auch zu den Ritterspielen hier her."

Erstmals seit drei Jahren waren nach einer Grundsatzabstimmung in der Horber Narrenzunft auch wieder Wagen zum Umzug zugelassen. Dafür bedankten sich die Mettstetter Steinachhexen ausdrücklich über das Mikrofon von Umzugssprecher Joachim Lipp. Weitere Umzugssprecher waren entlang der Strecke Peter Kramer und Stefan Blank.

Weitere Informationen:

Mehr Bildergalerien und Berichte rund um die Fasnet gibt es in unserem Special.

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