Das Norma-Areal in Eutingen. Werden die Flaggen eines Tages bei Ahldorf flattern? Foto: Hopp

Niederlassungsleiter Baderschneider bestätigt Gespräche mit Stadt. Logistik-Areal geplant.

Horb/Eutingen - Jetzt ist es amtlich: Norma ist an einer Ansiedlung im Gewerbegebiet Ahldorf interessiert. Das bestätigt der Niederlassungsleiter. Geplant wäre ein Logistik-Areal.

Gegenüber dem Schwarzwälder sagt Frank Baderschneider: "Es stimmt. Wir stehen in Gesprächen mit der Stadt Horb. Mehr ist es derzeit aber nicht. Vereinbarungen oder ähnliches gibt es nicht."

Und damit ist auch offiziell bestätigt, was bei der Bürgersprechstunde in der Ortschaftsratssitzung Ahldorf schon heftig thematisiert wurde: Offenbar will Norma dort ein neues Lager errichten.

Bisher hat Norma ein Zentrallager und eine Niederlassung in Eutingen. Die Gebäude sind allerdings gemietet, wie Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle dem Schwarzwälder Boten sagt.

Jöchle führt aus: "Wenn sich eine Firma wie Norma nach einer Vergrößerungsmöglichkeit umschaut, so ist das normal. Vor allem, wenn diese Firma die Hallen in Eutingen nur gemietet hat und plant, etwas eigenes zu bauen. Wir hatten schon mit Norma darüber gesprochen. Sie benötigen eine Fläche von fünf bis sechs Hektar – dafür passende Standorte sind rar. Bei uns wäre so etwas allenfalls am Flugplatz möglich. Doch dort haben wir – genau wie das angedachte Gewerbegebiet in Ahldorf – noch kein Planungsrecht. Für uns ist wichtig, dass die Arbeitsplätze möglichst in der Region bleiben."

Bemerkenswert: Die Fläche im geplanten Gewerbegebiet Ahldorf, die der Stadt ohnehin schon gehört, ist sechs Hektar groß. Von den geplanten mindestens 20 Hektar würde eine Ansiedlung des neuen Zentrallagers von Norma in Ahldorf auf einer Größe von sechs Hektar schon mal knapp 30 Prozent der Fläche füllen. Bei einigen Ahldorfern ruft die mögliche Ansiedlung eines Logistikers im Gewerbegebiet – für das gut 18 Hektar Wald fallen sollen – Widerstand hervor. Unter diese Kategorie könnte auch das Norma-Zentrallager im neuen Gewerbegebiet fallen.

In der Bürgersprechstunde im Ortschaftsrat Ahldorf hatte Claus Schmid, Grundstückseigentümer und Ortschaftsrat, erklärt, dass vor allem "Logistiker" die Nähe zur Autobahn brauchen: "Deshalb werde ich das Ding (gemeint: das Grundstück, d. Red.) nicht verkaufen!"

Und er befürchtet, dass da noch mehr kommen könnte. Schmid hatte in der Bürgerfragestunde gesagt: "Wenn man da mit Gewerbe anfängt, ist es wie mit dem Müll: Wenn irgendwo nur ein Tütchen herumliegt, liegt da ganz schnell jede Menge mehr! Da draußen wird es genauso kommen. Wenn ein Großer kommt, zählen mögliche Beschränkungen nicht."

Ortschaftsrätin Karin Fuhrer: "Ich habe schon Argumente der Eigentümer gehört, dass sie sich kleines, produzierendes Gewerbe vorstellen können. Aber keine Spedition Dachser oder ähnliches" (wir berichteten).

Stadtsprecher Christian Volk betont: "Es gibt ständig Anfragen von Firmen, ob sie bei uns ansiedeln können. Aufgrund der Anfragen, die bei der Stadtverwaltung Horb vorhanden sind, die allerdings nicht befriedigt werden können, gehen wir davon aus, dass ein künftiges Gewerbegebiet eine Durchmischung verschiedenster Gewerbearten beinhalten würde. Auch Logistik kann ein Teil sein, ist jedoch gewiss kein Schwerpunkt."

Es bleibt also spannend um das geplante Gewerbegebiet in Ahldorf. Bis Ende Januar, so wurde bei der Bürgersprechstunde im Ortschaftsrat erklärt, sollen die 50 verschiedenen Grundstückseigentümer dem Rathaus schriftlich erklären, ob sie ihr Grundstück für das geplante Gewerbegebiet am Abzweig Ahldorf verkaufen wollen. Das Rathaus führt derzeit lediglich geologische Untersuchungen durch.