Die Mini-Rocker ließen den Mini-Rockerinnen beim Foto den Vortritt: Ein Teil der Delegation, die in Groningen auf den Titel hoffte. Foto: Hierath

Delegation vom Neckar reist in die Niederlande. Horber Open-Air geht in der Kategorie "Best small Festival" leer aus.

Horb - Die Enttäuschung ist ein Tag danach zu spüren. Zum zweiten Mal reiste das Organisationsteam des Mini-Rock-Festivals nach Groningen (Niederlande). Doch auch in diesem Jahr konnten sie die Top-10-Platzierung beim European Festival nicht vergolden.

Beim ersten Mal vor einem Jahr lautete das Motto überwiegend: Dabei sein ist alles. Am Mittwochabend hatten sich Horber allerdings mehr Chancen ausgerechnet, wie Mini-Rocker Benjamin Breitmaier berichtet. Sie hatten im Vorfeld ordentlich die Werbetrommel gerührt, waren mit Ständen unter anderem bei der "Langen Nacht der Lichter" oder an der Uni Tübingen. "Der Aufwand, den wir betrieben haben, war diesmal sehr groß."

Doch als um zirka 22.30 Uhr der Sieger in der Kategorie "Best small Festival" verkündet wurde, fiel der Name "Mini-Rock-Festival Horb" nicht. Das Fusion Festival in Rumänien machte das Rennen. Insgesamt haben 620.000 Festivalfreunde aus ganz Europa per Online-Wahl abgestimmt. Die Horber waren am Abend etwas überrascht, dass nicht nur die Stimmen der Fans entscheiden, sondern auch eine Jury bei der Siegerwahl mitgemacht habe.

Die Nacht durchgemacht

Die Delegation vom Neckar stand mit leeren Händen da, oder eigentlich doch nicht so leer. Denn immerhin waren die Mini-Rocker wieder unter die besten zehn Festivals in dieser Kategorie gekommen, und das bei 76 Bewerbern. Dennoch machten sich die Mini-Rocker etwas geknickt auf den Rückweg. Mini-Rock-Chef Julius Steiglechner ist trotzdem sehr zufrieden mit seiner "Mannschaft": "Das Team hat wirklich fantastische Arbeit geleistet."

Gefeiert wurde am Mittwochabend aber trotzdem. "Die Party war vorbei, als die Sonne aufging", erzählt Breitmaier schmunzelnd. Viele Kontakte konnten geknüpft werden. So hat das Mini-Rock-Team unter anderem mit einem Anbieter gesprochen, der ein bargeldloses System für Festivals anbietet. Vielleicht wird ja beim Mini-Rock-Festival irgendwann nur noch per Chipkartensystem gezahlt. Auch sonst kamen die Mini-Rocker mit anderen Festival-Organisatoren ins Gespräch und nahmen den ein oder anderen Impuls mit nach Hause.

"Unglaublich, wie viele Visitenkarten wir am Ende in der Tasche hatten", berichtet Benjamin Breitmaier und lacht. Auch das Essen sei ein Highlight gewesen. "Vor allem die Kalbslenden mit Rosmarinkartoffeln." Und die musikalischen Auftritte. Favorit vieler Mini-Rocker: Milky Chance aus Kassel, im vergangenen Jahr mit ihrem Titel "Stolen Dance" auf Platz zwei in den deutschen Charts und Sieger 2013 der 1 Live Krone in der Kategorie "Beste Single".

Kontakt konnten die Horber mit der Band leider nicht aufnehmen, doch wer weiß: Vielleicht sieht man ja Milky Chance irgendwann mal auf der Mini-Rock-Bühne. Und versuchen die Mini-Rocker es im nächsten Jahr noch ein drittes Mal beim European Festival Award? Ein ganz klares Ja war gestern nicht zu hören. Breitmaier: "Eine Bewerbung wird es wohl geben, es ist aber fraglich, ob wir noch einmal so einen Aufwand betreiben wie in diesem Jahr."