Das Gasthausschild in der Altheimer Straße steht für Tradition und gepflegte Gastronomie. Doch zum Jahresende hören Gerhard Bareis und seine Frau auf. Foto: Lück

Ehepaar Bareis geht Ende des Jahres in Ruhestand. Hoffnung auf Nachfolger.

Horb - Was passiert mit einer von Horbs ältesten Traditions-Gaststätten? Gerhard Bareis und seine Frau hören zum Jahresende auf.

Das bestätigt der Wirt gestern dem Schwarzwälder Boten: "Ich bin 68, meine Frau ist 67. Wir beide werden zum Ende des Jahres mit der Germania aufhören!"

Wird damit die Tür zu der Gaststätte, in der seit über 200 Jahren gutes Essen serviert und kühler Gerstensaft ausgeschenkt wird, für immer geschlossen?

Bareis wirkt gestern sehr entspannt, als wir nach einem Nachfolger fragen. Der Gastronom: "Dazu kann ich noch nichts sagen. Aber es gibt Hoffnung." Stimmt. Auf der Homepage ist das auch schon angekündigt. Hier heißt es: "Gespannt kann man sein, wer denn in der vierten Generation den Gasthof übernehmen wird, und was dann die Nachkommen für neue Akzente setzen werden."

In der Vergangenheit hatte Bareis immer wieder betont, dass sich eine seiner Töchter vorstellen könne, die "Germania" zu übernehmen.

Fakt ist: Die Familie Bareis betreibt seit über 100 Jahren die "Germania". 1912 hatten Maria und Josef Bareis die ehemalige "Reichskneipe" in der Altheimer Straße erst gepachtet, dann gekauft. Im Jahr 1977 übernahm dann Gerhard mit seiner Ehefrau Elisabeth. Auch eine Gastro-Ehe, denn sie stammt aus der Familie von Peter Bareis, der das Hotel Goldener Adler in der Neckarstraße betreibt.

Gerhard Bareis ist der erste gelernte Koch in der "Germania" und der Enkel der Gründer. Seine Spezialität ist der Zwiebelrostbraten. Dazu gibt es immer wieder Fisch mit frischem Gemüse. Tiefkühlkost kommt in der "Germania" nicht auf den Tisch.

Die "Germania". Sie hat noch eine Kegelbahn, zwei Doppelzimmer und 100 Sitzplätze, an denen die Gäste vor allem schwäbische und regionale Spezialitäten genießen können. Auch ein Biergarten und Wintergarten tragen im Germania dazu bei, dass sich die Gäste bei jedem Wetter wohlfühlen können.

Und was heißt das Aus für die Bareis’? Fakt ist: Die jetzt anstehenden Weihnachtsfeiern werden noch im gewohnten Rahmen stattfinden. Möglicherweise wird die Silvesterfeier, bei der die Stammkunden zu Gast sind, das letzte Mal sein, dass Gerhard und seine Elisabeth hinter dem Tresen stehen.