Was den Ausbau der Gäubahn angeht, so hofft die Bahn auf die Zustimmung der Bürger. Foto: Hopp

Deutsche Bahn rechnet mit "Problemen durch Einwände der Bürger". Güterwaggons sollen leiser werden.

Horb - Die Bahn rechnet beim Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Gäubahn mit "Problemen durch Einwände der Bürger". Das sagte Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn AG in Baden-Württemberg, unserer Zeitung.

Fricke erklärte am Rande der Schienen-Tage in Horb: "Ob wir den Ausbau wie geplant bis zum Dezember 2017 bei Neckarhausen schaffen, hängt vom Planfeststellungsverfahren ab. Ich hoffe, dass die Bürger auch ihre Zustimmung geben. Diese sind inzwischen sensibler geworden. Deshalb werden wir hier mit Problemen rechnen." Durch einen teilweisen zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Stuttgart und Zürich bei Neckarhausen südlich von Horb soll die Zugverbindung beschleunigt werden. Darauf hatte sich die Bundesregierung in einem Staatsvertrag mit der Schweiz geeinigt.

Als Zwischenlösung hatte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erreicht, dass ab dem Jahr 2017 ein doppelstöckiger ICE zwischen Stuttgart und Zürich eingesetzt wird. Dieser soll stündlich fahren.

Auch das Problem einer möglichen Vollsperrung der Strecke sei noch nicht entschieden. Fricke: "Der Konflikt wird um das zweite Gleis gehen." Bei Neckarhausen soll es gebaut werden, damit sich die Züge begegnen können. Fricke: "Dort gibt es zwei Extreme: Entweder wir machen eine Vollsperrung und bauen schnell. Dann müssen die Reisenden aber mit dem Bus den Schienenersatzverkehr nehmen. Oder man baut unter dem rollenden Verkehr, was länger dauert. Wahrscheinlich wird es dort einen Kompromiss geben."

Bei den Schienen-Tagen hatte Fricke einen Fachvortrag über den Güterverkehr gehalten. Laut dem Konzernbevollmächtigten sei die Lärmsanierung an bestehenden Strecken in Baden-Württemberg "gut vorangekommen".

Bis 2019, so Fricke, will die Bahn ihre Güterwaggons leiser gemacht haben. "Die Flüsterbremse und die Dezimierung der Rollgeräusche Rad-Schiene sind geeignete Instrumente, um die Lärmbelastung kurzfristig in den Griff zu bekommen. Die Bahn ist zuversichtlich, die Umrüstung ihrer 120.000 Waggons bis zum Jahr 2019 abgeschlossen zu haben, so Fricke.