Sie hoffen, dass auf dem Festplatz alles Hand in Hand geht: Martin Scherer (links) und Julius Steiglechner. Foto: Hopp

Mini-Rocker unter Druck: Erste Zirkusleute schon gestern da, um Zeltnägel einzuschlagen. Platz ist sauber.

Horb - Versprochen, gebrochen. Die Mini-Rocker waren ohnehin schon etwas gestresst, dass der Zirkus Knie drei Tage nach dem Festival anrückt. Doch die Zirkusleute kamen noch früher.

 

Der Festplatz gestern Mittag. Mini-Rock-Vorstand Julius Steiglechner und Stadtmarketing-Chef Martin Scherer schauen sich die Fläche an. Scherer: "Das sieht doch ordentlich aus." Der eine Campingplatz ist komplett sauber, auf der anderen Fläche sind die Saubermänner gerade dabei, den letzten Müll zu räumen.

Hinten steht ein Sattelschlepper. Julius Steiglechner: "Der Zirkus Knie ist schon da. Sie haben gesagt, sie wollen heute die Zeltnägel richten."

Gut eine Stunde später. Steiglechner sagt: "Eigentlich war ausgemacht, dass der Zirkus Knie erst Mittwochabend kommt. Dass jetzt schon Leute hier sind und die Zeltnägel reinmachen, stört uns zwar nicht. Aber es belastet uns psychisch vom Kopf her."

Denn: Gerade ist die Unwetterwarnung reingekommen. Drei Tage lang haben die Mini-Rocker knallhart malocht, um das riesige Geländer aufzuräumen und den Festplatz leer für den Zirkus Knie zu machen.

Als bekannt wurde, dass Stadtmarketing-Chef Martin Scherer am Mittwoch nach dem Mini-Rock Zirkus Knie auf dem Festplatz gebucht hatte, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Mini-Rockern und der Stadt. Diese Buchung empfanden die Mini-Rocker als Affront.

Und jetzt stehen genau diese Zirkusmitarbeiter schon einen Tag vorher auf dem Festplatz und erhöhen den Druck auf die Mini-Rocker, pünktlich fertigzuwerden.

Steiglechner: "Direkt nach dem Headliner Jennifer Rostock haben wir angefangen, zwei Stunden lang die ersten Gitter abzubauen. Sonntag kam der technische Leiter Stefan Lazar schon um 6 Uhr, die Helfer um 8 Uhr und haben zwölf Stunden durchgeschafft, um die Zäune abzuräumen. Am Montag mussten noch die großen Drei geschafft werden – die Bühne, das After-Show- Zelt und das Backline-Zelt. Das war ein Mega-Stress!"

Einzige Entlastung waren die Profi-Saubermänner und -frauen, die sich die Mini-Rocker diesmal gegönnt haben. Steiglechner: "Sonst mussten wir von der Orga und die Helfer zwei Tage lang mit der Nase über den Rasen auf den Campingplätzen, um Kippen und Bierdosen-Clipse aufzusammeln. Wenigstens das ist diesmal weggefallen."