Narren erfahren viel über die Geschichte der Juden

Horb-Mühringen (era). Auf Schusters Rappen unterwegs waren am Wochenende die Zunftmeister nebst Anhang des närrischen Freundschaftsringes Neckar-Gäu.

Veranstalter war die Narrenzunft Mühringen, dereinst Gründungsmitgiled des närrischen Freundschaftsringes. Deren Zunftmeister Florian Ranft durfte am Treffpunkt Bahnhof Eyach dann um die 40 Närrinnen und Narren, zum Teil auch mit Nachwuchs, willkommen heißen.

Auf den Tag eingestimmt wurde die närrische Schar mit einem Glas Sekt aus dem Kofferraum des Zunftbossautos. Gut gelaunt ging es dann auf dem Waldweg oberhalb des Eyachtales in Richtung Mühringen, wo beim jüdischen Friedhof die Mühringer Schloss- und Talhexen für einen kleinen Imbiß sorgten. Hernach machte Hans-Josef Ruggaber die Narrenschar mit der Geschichte der Mühringer Juden und den Besonderheiten des Friedhofes vertraut. Es gab dabei viele Fragen an den excellenten Heimatkenner und Geschichtsforscher, der sich sichtlich angetan von dem Interesse zeigte, das die Narren an den Tag legten.

Mikwe wirdbesichtigt

Nach gut einer Stunde erfolgte dann der Marsch hinunter ins Dorf, wo Helfer der Zunft und Mitglieder der Eyachfischer die närrische Schar mit Speis und Trank verwöhnten. Am Nachmittag stand dann der Besuch der Mikwe (ein jüdisches Bad), die sich im Haus des örtlichen Diakones Ewald Wurster befindet und das dieser im Laufe der vergangenen Jahre wieder fast in seinen Ursprungszustand versetzt hat, auf der Tagesordnung.

Aus berufenem Munde erfuhren die Narren dann vieles über die Hintergründe, der jüdischen Religion, über Sitten und Gebräuche der einst vielen jüdischen Mitbürger und die damit verbundenen Baderituale in der Mikwe. Vor allem über die lockere Art, mit der Wurster sein Wissen vermittelte, zeigten sich alle bregeistert.

Dann ging es zurück auf das Gelände der Eyachfischer, zu Kaffee und hausgemachtem Kuchen, der vortrefflich mundete. Dass mancher Zunftmeister nicht ganz auf der Höhe der Zeit war, machte ein abschließendes Quiz deutlich, bei dem einige die Mühringer Sumpfgeister der Narrenzunft zuordneten. Letztlich durfte der Mühringer Zunftboss die Narrenzunft Nordstetten als Sieger vermelden. Deren langjährige Närrin Doris Wollschläger hatte fast alles richtig beantwortet.