Salzstettens Schwergewichte nehmen das Ortsgeschehen auf die Schippe / Volles Haus beim Bürgerball am Rosenmontag
Von Walter Maier
Waldachtal-Salzstetten. Hoch her ging es beim Bürgerball in Salzstetten: Es gab zündende Bühnenshows und ein tolles Publikum in Mitmach-Laune.
Mehrfach "Zugabe" forderten die begeisterten Zuschauer in der proppenvollen Gemeindehalle. Die große Saalfasnet der örtlichen Narrenzunft am Rosenmontag gilt bei den Einheimischen zu Recht als Geheimtipp.
Zunftmeister Markus Fischer ließ eine Programm-Rakete nach der anderen zünden, während die Gitarristen von "Beatfyre" aus Tübingen rockig in die Saiten griffen.
Keck und fröhlich präsentierten die Schlattwaldteufel mit ihrer Leiterin Christine Rothfuß die spritzige Tanzshow "Reise um die Welt". Abwechselnd landeten die jungen Frauen mit dem Ferienflieger auf Hawaii bei den Hula-Mädchen, in Moskau, in Bayern und in Spanien. Sie wirbelten als bayrische Hirtenmadl, als feurige Kazachok-Tänzerinnen oder zu Balada-Rhythmen schwungvoll über das Parkett.
Eine faszinierende Schwarzlicht-Show mit Vogel Strauß- Puppen boten die Schellenbergnarren. Die Siebenhügelhexen mit ihrer Ranzengarde führten einen geheimnisvollen Buschtanz aus Afrika auf.
Schon die Mini-Garde der sieben- bis zwölfjährigen Mädchen riss eingangs die Zuschauer mit einem Gardetanz mit. Zunftmeister Fischer dankte den Leiterinnen Monika Graf, Silvia Klink und Anja Kreidler. Eindruck machten die Blumen-Mädchen des Liederkranzes.
Einzug hielten die drei Salzstetter Bänklesänger im Stile der Wildecker Herzbuben: Die "Weit Wotschers" Thomas Fischer sowie die Brüder Jens und Martin Hemminger nahmen örtliche Begebenheiten auf die Schippe. Die Schwergewichte hielten Waldachtals Rathauschef Heinz Hornberger den Narrenspiegel vor: "Unser Bürgermeister ist der Träger der Gemeinde – ja, träger geht’s nicht!" Das aktuelle Tagesgeschehen kommentierten sie: "Nun tritt sogar der Papst zurück – Jupp heidi – nur unser Schultes macht das nicht." Und weiter: "Den ›Netto‹ fand der Schultes Mist, weil Salzstetten nicht das Zentrum ist. Doch ist dem Bürger des egal, bei uns kauft s‘ganze Waldachtal."
Der häufige Pächterwechsel im Salzstetter Sportheim konnte Lokalkolorit-Autor Thomas Fischer begründen: "Das Sportheim ist ja sehr beliebt, weil‘s dauernd neue Pächter gibt. So mancher brach sich sein Genick, ja kommt das wohl vom Zollernblick." Und immer mehr Salzstetter suchten ihr Freizeitglück auf Sportbooten im Bodensee, währenddessen die einheimischen Wirtshäuser aussterben.
Einen Farbtupfer im kunterbunten Programm bildete die Countrydance-Nummer der Erdmahle der Narrenzunft Hochdorf: Mit Line-Dance, Can-Can und Square-Dance zauberten sie den Spirit des Wilden Westens in den Nordschwarzwald. Das Stimmungsbarometer erreichte seinen Siedepunkt, als die Salzstetter Tuders-Musiker ihre Hits schmetterten und das Narrenvolk auf die Bänke sprang.