Pflege: Bisher nicht genug Anmeldungen für geplante teilstationäre Betreuungsgruppe in Talheim

Braucht man in Talheim eine teilstationäre Betreuungsgruppe für Senioren und Personen mit leichtem Handicap? Wenn es nach dem Ortschaftsrat Talheim geht, auf jeden Fall.

Horb-Talheim. Jedoch ist die Frage der Projektrealisierung noch offen, da sie mit den verbindlichen Anmeldezahlen steht und fällt. Doch sowohl in der Kirchengemeinde Heilig Geist als auch in der Sozialstation Horb geht man positiv an die Sache heran.

Gerhard Schlotter von der Kirchengemeinde stellte am Donnerstagabend im Rahmen der Ortschaftsratssitzung dieses Betreuungsprojekt, dem man den Titel "Treffpunkt Zeitlos" gegeben hat, vor.

Geplant ist, dass ab März bis zu zwölf Personen im Rahmen der Altenhilfe beziehungsweise des allgemeinen Angebots der katholischen Spitalstiftung jeweils einmal die Woche, immer montags von 12 bis 17 Uhr, im Gemeindehaus St. Antonius betreut werden. Für die Betroffenen wäre dies ein Angebot, das sie aus der Alltagsroutine herausholt und würde zudem ihren Angehörigen wenigstens einen kleinen Freiraum von ein paar Stunden in der Woche bringen. "Ein wahnsinnig wichtiges Angebot", nannte Ortsvorsteher Anton Ade diesen Vorschlag. Er kenne aus eigener Erfahrung die Belastung, die auf die Familienmitglieder der zu pflegenden Senioren zukommt, wie er sagte.

Ein Flyer zu diesem Thema, das von der katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist Talheim initiiert wurde, ist bereits an alle Haushalte im Steinachtal verteilt. Nun ging Gerhard Schlotter vor einer großen Zahl an Zuhörern und dem Ortschaftsrat näher auf das Thema ein.

Im Wesentlichen richtet sich das Angebot an pflegebedürftige Personen, die betreut werden müssen. Die Sozialstation Horb trägt die Verantwortung für das Projekt, da sie über entsprechendes Fachpersonal verfügt, erklärte Schlotter. Dadurch sei sichergestellt, dass bei jeder Veranstaltung sowohl eine Fachkraft als auch die ehrenamtlichen Helfer vor Ort sind. Bisher wird dieses Angebot in Horb, Eutingen und Empfingen von insgesamt 36 Teilnehmern genutzt.

Die Kosten pro Person und Nachmittag belaufen sich auf 37 Euro. Eine Finanzierung besteht im Rahmen des Pflegeleistungsergänzungsgesetztes und der Satz ist überall gleich, schwächte Schlotter mögliche Bedenken ab. "Wer in einer Pflegestufe eingeordnet ist, erhält für solche Zwecke monatlichen einen Betrag von 125 Euro, der sonst verfallen würde", so eine Zusatzinformation. In diesem Preis sind neben der Betreuung auch ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen enthalten. Daneben sind plaudern, singen, basteln und Gymnastik für die pflegebedürftigen Herrschaften angedacht.

Ein Problem ist hingegen der mögliche Fahrdienst. "Wir würden gerne kommen, doch unsere Kinder arbeiten und können uns nicht hinfahren. Doch 10 Euro, nur um zwei Straßen weiter zu kommen, das ist uns zu teuer", so ein Argument, das derzeit noch gegen das Angebot spricht. "Zwei ehrenamtliche Fahrer hätten wir zwar, doch kein Auto", so der aktuelle Sachstand.

Um richtig loslegen zu können, sollten mindesten acht Teilnehmer verbindliches Interesse an diesem Angebot zeigen. Bisher haben sich jedoch nur drei, vielleicht vier Senioren angemeldet, bedauert Schlotter, der in diesem Zusammenhang auf notwendige Umbaumaßnahmen beim Gemeindehaus und eventuell auch im alten Pfarrhaus hinwies. Die Zugänge müssen Rollator- und Rollstuhlgerecht ausgebaut werden. Schon allein deshalb ist eine gewisse Planungssicherheit für die Projektverantwortlichen wichtig. Nun möchte man gezielt die Angehörigen der Zielgruppe ansprechen, um denen die Vorteile dieser teilstationäre Betreuungsgruppe näherzubringen. Vonseiten des Ortschaftsrats begrüßte man dieses Projekt und hofft sehr, dass es termingerecht starten kann.