Mit streifigem Plüsch erregt man Aufmerksamkeit. Auch für den Jugendgemeinderat. So konnte das Zebra weitere Kandidaten für das neue Gremium an Land ziehen. Foto: Breitmaier

Plüschige Werbung an der Schule: Jugendliche sollen motiviert werden und sich bewerben.

Horb - Die lokale Plüsch-Zebrapopulation schmeißt sich in den Dreck für das Projekt Jugendgemeinderat. Das gestreifte Landsäugetier war gestern an Horber Schulen auf der Suche nach Kandidaten – kein Risiko schien dabei zu hoch. Wer unter dem gestreiften Plüschanzug steckt? Man weiß es nicht.

 

"Ey Zebra, was machsch du da?" – Gebrüll aus dem Kunstsaal des Martin-Gerbert Gymnasium. Nasen, platt gedrückt an Schulfenstern. Ein plüschiges Zebra liegt längs auf der Straße, Kreide in der Hand – knapp drei Minuten vergehen – "Jugendgemeinderat", in riesigen bunten Buchstaben, Fürst-Abt-Gerbert-Straße, genau in der Mitte. Während entfernte Verwandte in Kopenhagener Zoos als Dickmacher für Löwen herhalten müssen, ist der gestreifte Savannenfreund aus Horb in höherer kommunalpolitischer Mission unterwegs.

20. Februar, Donnerstag, 12 Uhr nachts – das ist die Deadline. Danach: rien ne vas plus. Zur Geisterstunde in zwei Tagen endet die Bewerbungsfrist für Kandidaten des Jugendgemeinderates.

Zebra weiß das. Ohne Berührungsängste geht das plüschige Huftier auf streunende Schüler los. Zebras dürfen das. Das große Schild auf seinem Rücken sagt, was Sache ist: "Horb ist nur Schwarz-Weiß? Bring Farbe rein – Jugendgemeinderat Horb".

Bewerbungsfrist endet am Donnerstag

Das Zebra erzählt – ihr könnt euch einmischen – Sitzungsgeld – eigene Projekte. Das Zebra hört zu – "Wir wollen einen Media Markt im Einkaufszentrum" – "Warum gibt es kein Kino mehr in Horb?". Interessante Baustellen gibt es also. Macher gibt es auch. Zebra will sie finden.

Dabei wird kein Risiko gescheut. Blasen an den Fingern vom Kreidemalen – egal – Schmerzen sind nur Lügen, die das Gehirn erzählt.

Vor der Berufsschule: neues Kreidegrafitti. "Verdammt" – erwischt. Alle Lachen, einer nicht. Zebra muss nachher alles wieder sauber machen. Egal. Die Jugend feiert’s. Zwischenbilanz: Viele interessiert’s, andere nicht. Aber einer: "Ich war noch unschlüssig, aber jetzt mach ich’s." Zebra hat wieder zugeschlagen.

Die Bewerbungsfrist für die Kandidaten des Jugendgemeinderates endet am Donnerstag, 20. Februar. Bewerben kann sich jeder, der zwischen 13 und 21 Jahre alt ist. Weiteres Kriterium: Man sollte entweder im Gemeindegebiet Horb wohnen, oder eine weiterführende Schule im Horber Stadtgebiet besuchen.

Weitere Informationen:

horb.de/jugendgemeinderat