Die Zahl der ungewollten Schwangerschaften sinkt. Das geht aus der Jahresbilanz der Schwangerschaftsberatung donum vitae hervor. Foto: SB-Archiv

Donum Vitae zieht positive Bilanz. Bedürftige Frauen erhalten vielerlei Hilfen.

Horb - Neun Jahre sind seit der Gründung des Kreisvereins Freudenstadt/Horb der Schwangerschaftsberatung Donum Vitae vergangen. Der Bundesverband wurde schon 1999 gegründet.

"Aber trotz der hervorragenden Qualifikation unserer Mitarbeiterinnen und dem, was wir erreicht haben, werden wir von der katholischen Kirche immer noch nicht anerkannt", bedauerte die Vorsitzende Ursula Nagel bei der Hauptversammlung. Die Beratung sei ergebnisoffen, oberstes Ziel sei jedoch, Leben zu erhalten, sagte sie.

Dass die Sexualaufklärung Früchte trägt, zeigt die sinkende Zahl der Schwangerschaftsabbrüche auch hier im Kreis. Die Zahl der ungewollten Schwangerschaften bei Minderjährigen ist gesunken und die Zahl der Konfliktberatungen ging zurück. Dagegen nahm die Zahl der Beratungen während der Schwangerschaft, um die Geburt, sowie im ersten Lebensjahr deutlich zu.

Über ihre Arbeit und die genaueren Zahlen berichteten dann die Beraterinnen, die Sozialpädagogin Ingrid Großmann-Reck von der Horber Beratungsstelle und Karin Beilharz, Sozialarbeiterin an der Beratungsstelle Freudenstadt. 2011 suchten 268 Frauen, oft auch mit Partner, Verwandten oder einer Freundin, die Beratungsstellen in Horb und Freudenstadt auf. Aus den Erstberatungen resultierten 388 Folgeberatungen.

Es wurde deutlich, wie vielfältig das Angebot für Frauen in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt ist. Ob bei postpartalen Krisen oder finanziellen Notlagen – die Frauen werden nicht allein gelassen. Sie können in geschütztem Rahmen offen über prepartale Depression, heute immer noch ein Tabu-Thema, sprechen.

Die Krankheitsbilder können unterschiedlich sein vom sogenannten Baby-Blues bis hin zu psychischen Erkrankungen, Angst- und Zwangsstörungen, die jederzeit in der Schwangerschaft und in den ersten zwei Jahren nach einer Entbindung auftreten können. Für die Zeit nach der Geburt bietet Donum Vitae den Müttertreff an, hier erstmals auch einen Kurs für Mütter mit Kindern zwischen ein und zwei Jahren. Den Müttertreff in Horb leitet seit Oktober Elisabeth Wütz.

Bedürftige Frauen hilft Donum Vitae mit dem Babykorb und anderen Sachleistungen. Der Inhalt, mit allem, was man in den ersten Wochen nach der Geburt braucht, stammt aus Spenden. Einen großen Raum nimmt die sexualpädagogische Präventionsarbeit ein. So werden Workshops in Schulen durchgeführt. Schwerpunkt der sexualpädagogischen Arbeit sind die Aktionstage "Maria" mit dem Theaterstück zum Thema Teenagerschwangerschaft.

Katja Heim stellte die Jahresbilanz vor. Der Gewinn fiel zwar geringer aus als 2010, dennoch blieb ein gutes Plus, so dass man sich keine Sorgen machen muss. Einstimmig beschlossen wurde, den von Elisabeth Wütz vorgestellten Finanzierungsplan 2012 so einzureichen. Die Leiterin des Jugendamtes Freudenstadt, Charlotte Orzschig, hob die gute Zusammenarbeit im Netzwerk mit Stadtjugendreferat, der Diakonie und der psychologischen Beratungsstelle hervor.

Ursula Nagel zog zum Schluss eine positive Bilanz: "Wir sind ein gutes Team mit hoher Qualifikation und wenn man sieht, was erreicht wurde, muss ich sagen: Es lohnt sich."