Das Help-Tech-Team trifft sich zur Vertriebstagung und Weihnachtsfeier in Horb. Foto: Help Tech Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Help Tech sieht sich für die Zukunft bestens aufgestellt / "Full-Service-Gedanke" im Mittelpunkt

Das Horber Unternehmen Help Tech, bis vor zwei Jahren bekannt als Handy Tech Elektronik, ist ein weltweit führender Anbieter von elektronischen Hilfsmitteln für Blinde und Sehbehinderte. Als neuer Geschäftsführer ist jetzt Marc Züfle an Bord.

H orb-Nordstetten. Help Tech verfügt über eigene Vertriebsstandorte in Köln, Marburg, Stuttgart und Lüneburg. Der Firmengründer Siegfried Kipke hat den Umbau des Unternehmens hin zum Komplettanbieter im Hilfsmittelbereich vorangetrieben. Marc Züfle, neu in der Geschäftsführung, fokussiert sich darauf, die Vertriebsstrukturen weiter zu entwickeln. "Wir beliefern zur Zeit über 100 Händler beziehungsweise Unternehmen in ganz Deutschland sowie Händler in 22 Ländern weltweit, stetig werden es mehr", so Marc Züfle. Als studierter Betriebswirt und Vollblut-Vertriebler geht es für Züfle darum, mit den richtigen Produkten und umfassenden Service Vertrauen zu schaffen und Händler und Kunden an das Unternehmen zu binden.

Help Tech ist zugelassener Hilfsmittellieferant und Vertragspartner von allen großen Krankenkassen in Deutschland. "Wir leben den Full-Service-Gedanken und übernehmen von der Beratung bis zur Abrechnung die komplette Abwicklung von Hilfsmitteln mit den Krankenkassen, auch für gewerbliche Partner wie Optiker. Uns genügt die vom Arzt ausgestellte Verordnung, den Rest erledigen wir", erläutert Züfle.

Help Tech hat mit OrCam, der intelligenten Minikamera, einen großen Erfolg erzielt (siehe auch www.orcam.de). Diskret an der Brille befestigt, erkennt OrCam Texte und liest diese über den integrierten Lautsprecher vor. OrCam kann auch Produkte und sogar Personen erkennen.

Punktschriftausgabegeräte, sogenannte Braillezeilen, sind auch heute noch ein wichtiger Teil der Angebotspalette von Help Tech (siehe www.helptech.de). "Wie bei der Entwicklung der Firmenstruktur haben wir auch bei unseren Produkten konsequent auf Innovationen gesetzt", so Siegfried Kipke. "In den letzten Jahren haben wir viel in die Entwicklung von hochintegrierten elektronischen Produkten wie unter anderem das Actilino investiert, mit denen blinde Nutzer ihr Smartphone bedienen können. Ein Blinder kann unsere Braillezeilen drahtlos mit jedem beliebigen iPhone auf der Welt per Bluetooth direkt verbinden", so Kipke. Das Horber Unternehmen kooperiert nicht nur mit Apple, sondern auch mit weiteren Giganten wie zum Beispiel Microsoft, Google und Amazon.

Help Tech freut sich als aufstrebendes Unternehmen über stark wachsende Umsätze. Aktuell hat Help Tech mit seinen 40 Mitarbeitern noch drei weitere Stellen in der Entwicklung und im Vertrieb zu besetzen.

Inklusion ist bei Help Tech ein wichtiger Teil der Firmenkultur. "Viele unserer Kollegen sind blind oder sehbehindert, ein Kollege sitzt im Rollstuhl", so Kipke.

Als Ausbildungsbetrieb bietet Help Tech neben dem kaufmännischen auch im technischen Bereich Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen des Dualen Studiums für Informatik und Elektrotechnik an.