Der Brunnen auf dem Unteren Marktplatz zählt zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Doch es gibt noch zahlreichere weitere kleine, unscheinbare Wasserspender, auch in den Ortsteilen. Das Stadtmarketing hat mit einer Erhebung der Standorte begonnen. Foto: Schülke Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur und Freizeit: In der Stadt gibt es rund 30 Brunnen und 50 Quellfassungen – und vielleicht noch mehr

Das nasse Element prägt viele Orte und Plätze im Horber Stadtbild. Was für die Einheimischen selbstverständlich sein mag, fällt vielen Besuchern dagegen sofort auf. Jetzt möchte das Stadtmarketing auf Brunnen und Quellen aufmerksam machen.

 

Horb. Wer durch die Neckarstraße spaziert und gerade eine besonders ruhige Minute erwischt, hört vielleicht das Plätschern des Hackbrunnens, der seit Jahrhunderten Wasser spendet – als einer von mehreren Brunnen in der Stadt, die auch heute noch von Quellwasser gespeist werden. Zum Beispiel der Froschbrunnen vor dem Jüdischen Betsaal oder die großen Brunnen am unteren und oberen Marktplatz sowie der Leonhardsbrunnen in der Altheimer Straße. Sie dienten einst der Wasserversorgung und werden auch heute noch von Quellwasser gespeist.

Interessante Brunnen, Brunnenstuben und Quellen gibt es aber auch in den Ortschaften, und derzeit bittet das Stadtmarketing um Informationen über Standorte und Geschichte.

Welchen Hintergrund hat diese Erhebung? Stadtsprecher Christian Volk schildert: "Markante Brunnen sollen in eine touristische Werbung mit einfließen." Dazu gebe es vielfältige Möglichkeiten, zum Beispiel Flyer mit einer Übersicht oder eine digitale Veröffentlichung als sogenannte POI (Point of Interest).

"Sobald die Erhebung der Brunnen abgeschlossen ist, wird sich das Stadtmarketing gemeinsam mit den Ortschaften abstimmen, welche Objekte wie beworben werden sollen", so Volk.

Früher waren die Brunnen die einzigen Wasserquellen in der Stadt

Die Datenerhebung ist nicht nur auf Brunnen beschränkt. Auch Gerinne, Quellfassungen und Brunnenstuben sollen gelistet werden. Wie die Stadtverwaltung informiert, gibt es im städtischen Geo-Informationssystem rund 30 Brunnenobjekte und 50 Quellfassungen im gesamten Stadtgebiet. Volk meint aber: "Wir sind gespannt, ob durch die Rückmeldung aus den Ortschaften hier noch weitere hinzukommen."

Doch wie steht es um die Wasserqualität? Offiziell ist das Brunnenwasser kein Trinkwasser. Volk stellt klar: "Bei Rohwasser aus Brunnen und Quellen erfolgt grundsätzlich keine Überwachung, wie dies beim Trinkwasser der Fall ist. Daher kann auch der rechtliche Rahmen der Trinkwasserverordnung nicht sichergestellt werden. Diese Anlagen sind so in jedem Fall entsprechend mit ›Kein Trinkwasser‹ zu kennzeichnen. Eine Trinkempfehlung kann zudem nicht ausgesprochen werden."

Früher waren die Brunnen jedoch die einzigen Wasserquellen in der Stadt. Das Wasser vom Marktplatz stammt beispielsweise aus der Quelle "Silberbrunnen" und speiste einst die Kessel der Brauerei Schiff. Der eine oder andere Alt-Horber nimmt heute noch einen erfrischenden Schluck Brunnenwasser...

Aber Vorsicht, es gibt auch Brunnen, die an keine Quelle angeschlossen sind und mit einer Umlaufpumpe gespeist werden, wie zum Beispiel der Brunnen im "Weißen Garten". Hier gilt dann definitiv die Warnung: Finger weg, kein Trinkwasser.