Die italienische Band Old Sparky brachte am vergangenen Samstag im KÖ23 heißen Blues auf hohem Niveau nach Horb. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Blues-Band Old Sparky versetzt KÖ23-Publikum in Euphorie / Lange Improvisationen ernten stürmischen Applaus

Der Name der italienischen Blues-Band Old Sparky gilt ebenfalls als Spitzname des elektrischen Stuhls, der in einigen US-Bundesstaaten bis heute noch in Betrieb ist. Am Samstag begeisterte die "elektrisierende" Musik-Truppe aus Mailand wieder im KÖ23.

Horb. Wenn Kö-Betreiber Bernd Rausch die mailändischen Blues-Men einlädt, sind gleich mehrere Dinge garantiert. Die Bezeichnung "abendfüllendes Programm" wird zur Devise, und die Musiker lassen gehörig die Funken fliegen, was die Schuhsohlen der tanzfreudigen Gäste folglich ordentlich zum Glühen bringt. Zwar musste die Truppe am vergangenen Samstag auf die Zwillingsbrüder Lele Capello (Trompete) und Paolo Capello (Posaune) verzichten, brachte jedoch mit Luca Dalzoppo ein wahren Zauberer am Keyboard mit, der seinen Musiker-Kollegen in Nichts nachstand. Des Weiteren war Schlagzeuger Ivan Maggi aufgrund eines gebrochenen Fußes zu einer Zwangspause gezwungen, weshalb dieser durch Franco Avella ersetzt werden musste.

Im Gegensatz zu dem gleichnamigen elektrischen Stuhl, hatten Old Sparky durch ihre musikalische Umbesetzung keine Fehlfunktionen zu beklagen, und der Funke, der sprichwörtlich auf das Publikum übersprang, gehörte zur guten Absicht der Musiker.

Zahlreiche Soli-Schlachten

Die professionelle Blues-Band sprühte vor Spielfreude und so entpuppten sich viele Titel als Soli-Schlachten, die in langen Improvisationen ausgetragen wurden, was euphorisch vom Publikum bejubelt wurde. Dies wurde ganz besonders bei der "Story Of The Blues" (Gary Moore) deutlich, die sich von einer ruhigen Ballade in ein temporeiches musikalisches Feuerwerk verwandelte. Umgehend steuerten die Zuhörer den Protagonisten ihren stürmischen Applaus bei, was die heißblütigen Musiker weiterhin motivierte. Luco Colombo (Saxofon), Max Vicino (Gesang, E-Gitarre) und Keyboarder Dalzoppo lieferten sich in ihren etlichen Soli heiße Duelle und setzten ihr Können überzeugend in Szene. Doch auch die übrigen Musiker gelang es, sich in den Darbietungen hervorheben. So auch der lässige Mann am E-Bass, Enzo Cafagna, der ebenso entfesselt in "Unchain My Heart" (Joe Cocker) mit seinem Groove die tragende Rolle übernahm.

Besonders harmonisch präsentierten sich die Italiener in einem langen Intro, welches zunächst balladig zu Gehör gebracht wurde und sich langsam steigerte. Originell nutzten die Musiker dies, um überraschend in Bob Marley’s "I Shot the Sheriff" überzugehen. Das Publikum sowie auch die Band zeigte sich unermüdlich, und so gipfelte das abendfüllende Programm in etliche Zugaben, die den Hunger der Gäste zwar stillten, aber ebenso Appetit auf mehr machten.

So zeigte sich: Auch eine Zugabe kann sich schnell mal in ein zusätzliches viertes Set verwandeln, wie die Musiker letztlich nicht ganz ohne Stolz feststellen mussten.