Bosch-Rexroth will sich an der Familienpoitik der Stadt beteiligen. Foto: Hopp

Erste Reaktion auf Ankündigung von OB Rosenberger, die Kinderbetreuung zu verbessern.

Horb - Die neue Kita-Initiative von OB Peter Rosenberger findet erste Resonanz in der Wirtschaft. Der Rathauschef hatte angekündigt, auch in Kooperation mit der Wirtschaft die Kinderbetreuung weiter zu verbessern.

Jetzt gibt es die erste Reaktionen. Judith Mühlich, Sprecherin von Bosch-Rexroth: "Wir untersuchen in Horb Ansätze, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für unsere Mitarbeiter besser zu unterstützen. Dabei sind wir schon in Kontakt zum Beispiel mit dem Tageselternverein getreten. Die Unterstützung unserer Mitarbeiter soll ausgebaut werden – was die Tagesbetreuung, aber auch die Ferienbetreuung der Kinder anbelangt. Deshalb ist die Initiative von OB Rosenberger sehr interessant und steht auch auf unserer Agenda für das Gespräch zwischen Rathaus und Wirtschaft im Januar 2012."

OB Peter Rosenberger hatte angekündigt, dass sein Ziel sei, mittelfristig eine Kinderbetreuung von 6 bis 20 Uhr anbieten zu können.

Das politische Ziel des Horber Rathauschefs ist dabei, mit Hilfe der Wirtschaft möglichst kostengünstig die Kinderbetreuung zu verbessern. Rosenberger: "Zum Jahresende werden wir die von der Bundesregierung geforderte Quote von 33 Prozent an Plätzen für Kinder unter drei erfüllen. Wir wollen uns aber am tatsächlichen Bedarf orientieren. Und der dürfte erst gedeckt sein, wenn es für jedes zweite Kind unter drei Jahren einen Kita-Platz gibt."

Das Problem: Bisher kosten die 22 Kindergärten schon vier Millionen Euro jährlich. Laut Rosenberger hatte die Stadt das Geld vorfinanziert, um die Kinderbetreuung zu verbessern. Erst die neue Landesregierung hat jetzt die feste Förderquoten für Kindergartenplätze von 12.500 Euro pro Platz festgelegt.

Wirtschaft stellt die Immobilie

Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall, hatte eine mögliche Variante ins Spiel gebracht: Die Wirtschaft stellt die Immobilie, die Kommune bezahlt das Personal.

Dabei kommt es vor allem darauf an, wo sich die Kita befindet. Erfahrungen der "Bingo-Kinderbetreuung" in Nagold zeigen aber, dass die dortige Kita im Industriegebiet bisher nicht den Zulauf hat, wie gewünscht. Stefan Gauss, Sprecher der Arbeitsagentur: "Offenbar finden Kitas direkt im Ort mehr Akzeptanz bei den Eltern."

Die neue Initiative von Horbs OB Peter Rosenberger führt auch im Gemeinderat zu ersten Reaktionen. CDU-Stadtrat Michael Laschinger: "Im ehemaligen Kreiskrankenhaus Freudenstadt hat es mal eine Kita gegeben. Angesichts des Neubaus des Krankenhauses wäre angesichts des drohenden Fachkräftemangels im Pflegebereich auch hier Handlungsbedarf." Deshalb will Laschinger eine Anfrage stellen, ob es für die Krankenhauskräfte auch einen Bedarf an Kinderbetreuung gibt.

Volkhard Bähr, SPD-Stadtrat: "Grundsätzlich halte ich das für einen überlegenswerten guten Ansatz. Für uns ist es wichtig, dass durch längere Betreuungszeiten keine prekären Arbeitsverhältnisse mit Niedrigstlöhnen begünstigt werden. Es kann auch nicht sinnvoll sein, eine reine Betriebs-Kita mit Mitteln der öffentlichen Hand zu unterstützen.