Ortsentwicklung: Gestaltungsbeirat empfiehlt eine Umplanung / Heute wird besprochen, ob das funktioniert

Daniel van Husen zeigt stolz mit dem Mundschutz "Mühringen 2021" das Modell der neuen Ortsmitte. Sein Vater Bernd will das Herzstück des Ortsteils bebauen. Doch werden die Pläne noch einmal umgekrempelt? Das ist heute Thema im Ortschaftsrat.

Ho rb-Mühringen. Van Husen senior gibt sich sichtlich geehrt, was die "Damen und Herren Star-Architekten" im Gestaltungsausschuss am Freitag vor einer Woche zu seinen Plänen für die neue Dorfmitte sagen.

Der Vorsitzende des Rats, Mathias Hähnig, lobt die Pläne, die der Investor und sein Sohn Daniel vorlegen: "Gratulation, das sie den Mut haben. Mit dem geplanten Café kann die Hauptstraße wieder aktiviert werden." Landschaftsarchitekt Dieter Pfrommer: "Ich bedanke mich für den Respekt, den sie für das Grün und die Landschaft in ihrem Entwurfe zeigen."

Allerdings – so sagen es alle vier Architekten: Der Investor sollte das Grundkonzept noch einmal überlegen.

Und die Straße zu den geplanten Häusern im Osten – also direkt neben dem Dorfladen von Günes Demir – durchzuführen. Bis hinten zum Hang, wo drei Terrassenhäuser entstehen sollen.

Landschaftsplaner Pfrommer: "So ist das Grün in einer Linie. Die geplanten Reihenhäuser vor den Terrassenhäusern hätten dann ihren Garten hin nach Westen. Und damit mehr Ruhe und Wohnwert. Dazu ist das die Südwestseite, wo die Sonne sich aufspiegeln kann."

Leonhard Schenk: "Wir glauben, so wird das Wohnen dort noch attraktiver. Die Häuser stehen dann in einer Art von Park. Wenn alle Gebäude noch ein begrüntes Flachdach bekommen, dann ist das neue Quartier auch von oben optisch sehr attraktiv." Gestaltungsrat-Vorsitzender Hähnig: "Das große Gebäude vorne kann noch mehr Kantenlänge und Dimension vertragen." Die bisher geplanten Parkplatz-Einbuchtung seien dort nicht unbedingt nötig.

Wird jetzt die Dorfmitte noch einmal umgekrempelt?

Bisher sollte die geplante Häuserreihe (ein großes Gebäude an der Straße, dahinter Reihenhäuser und am Hang drei Terrassenhäuser) über den Weg westlich – links, wenn man von Empfingen runter kommt – erschlossen werden. Der Gestaltungsbeirat schlägt jetzt vor, diese Straße bis zu den bestehenden Garagen zu lassen, dahinter aber Gärten zuzulassen. Und die Straße für die Hausbewohner in den Osten neben den Dorfladen zu legen und bis hinten durchzuführen.

Investor van Husen: "Mir fliegt die Zeit davon. Ich habe immer noch keinen roten Punkt. Wenn ich noch mal umplanen muss, dann kann ich vielleicht erst im Herbst 2021 bauen."

Gestaltungsrats-Vorsitzender Matthias Hänig: "Das ist gut investierte Zeit."

Die neue Dorfmitte könnte also umgekrempelt werden. Das wird heute, Freitag, Thema im Ortschaftsrat. Mühringens Ortsvorsteherin Monika Fuhl: "Uns hat Herr van Husen signalisiert, dass er die Oststraßen-Variante vorstellt. Wir sind froh, dass auch Stadtplaner Peter Klein sein Kommen zugesagt hat. Denn die Probleme, die durch die ›Oststraße‹ entstehen könnten, sind knifflig."

Laut Fuhl – so stellt sich die Lage vor dem heutigen Sitzung dar – könnte die "Oststraße" in der neuen Dorfmitte maximal drei Meter breit sein, damit der Rest noch passt.

Fuhl: "Die Frage wäre dann, ob diese Breite ausreicht, damit die Fahrzeuge der zukünftigen Bewohner dort vernünftig auf ihr Grundstück kommen. Es wird also spannend, was sich aus den einzelnen Details ergeben könnte. Insgesamt sind der Investor als auch Mühringen aber sehr froh über das tolle Lob des Gestaltungsbeirats!"

Heißt: Egal, ob die neue Dorfmitte noch mal von West nach Ost umgekrempelt wird – was hier entstehen wird, dürfte durch das Lob der "Star-Architekten" schon die erste Auszeichnung genießen.