Michael Jung und Sam – am Samstag werden sie in Altheim gefeiert. Foto: Ismail

Olympia: Ort rüstet sich für große Feier. Stadt will in Ruhe über weitere Würdigung nachdenken.

Horb-Altheim - Eine große Olympia-Party für die Stadt: Altheim rüstet sich schon für den großen Empfang am Samstagabend.

Die Stadt Horb wird ihren Gold-Jung(en) und Ehrenbürger am Samstag, 13. August, gebührend empfangen. Geplant ist ein großes Fest mit Speis und Trank und bester Feierlaune. "Wir wollten es diesmal in Absprache mit der Familie Jung und Ortsvorsteher Bronner etwas bodenständiger, heimatbezogener machen und haben uns deshalb für ein zünftiges Fest entschieden und gegen den Marktplatz oder den Flößerwasen", so Oberbürgermeister Peter Rosenberger.

Das ist bestimmt ganz im Sinne von Andreas Bronner, der sich immer wieder ein bisschen ärgert, wenn im Fernsehen und in anderen Medien steht, dass Jung aus "Horb a. N.ckar" kommt und Altheim nicht genannt wird. So wird diesmal gefeiert, wo Michael Jung herkommt.

Los geht der Empfang für den Doppel-Olympiasieger um 18 Uhr an der Wassertretanlage in Altheim. Auf dem Festprogramm stehen Grußworte, die musikalische Umrahmung übernimmt die Musikkapelle Altheim. Die Vereinsgemeinschaft Altheim sorgt dafür, dass niemand hungrig nach Hause gehen muss. Und selbstverständlich bestehe auch die Möglichkeit, eines der begehrten Autogramme von Michael Jung zu bekommen, so die Stadtverwaltung, die die Bevölkerung herzlich zu diesem Fest einlädt.

Und plant die Stadt noch anderes? Straßen- oder Sportstätten-Benennung nach Jung? Statuen oder Denkmäler? Rosenberger muss bei dieser Frage ein wenig schmunzeln. Vielleicht auch, weil vor vier Jahren das Geschenk für Michael Jung kräftig in die Hose gegangen war. Daran erinnert sich der OB mit Schrecken, aber auch nach so viel Zeit, die vergangen ist, mit einem Augenzwinkern zurück. Damals hatte die Stadt ihrem Gold-Michi ein Stück Wald in Altheim schenken wollen. Das Regierungspräsidium schritt ein und verbat diese Schenkung – weil sie über 3000 Euro wert war und sonst der Verdacht der Korruption im Raum stehen hätte können.

So geht man diesmal etwas vorsichtiger vor. "Wir werden uns in Ruhe überlegen, was wir für unseren Ehrenbürger tun können, allerdings im Abstimmung mit der Familie Jung. Und natürlich muss für jede Entscheidung auch der Gemeinerat gefragt werden", so Rosenberger. In der Kaserne hatte man eine Namensbennung für lebende Personen ausgeschlossen. Gilt das auch für künftige Fälle? "Nein, denn da hat die Stadt ja auch schon in der Vergangenheit Ausnahmen gemacht", so der OB. Unter anderem gibt es eine Manfred-Volz-Straße oder eine Artur-Fischer-Straße noch zu Lebzeiten des großen Erfinders.

Und wie sehen die Pläne in Altheim aus? Bronner antwortet ähnlich wie Rosenberger. "Wir werden das im Ortschaftsrat besprechen." Und bei der Frage, ob Altheim nun in Jungheim umbenannt werde, muss er herzhaft lachen: "Wenn er fünf Mal hintereinander bei Olympia eine Goldmedaille holt, dann machen wir das."

Vielleicht gibt es ja auch eine botanische Lösung. Holger Dopp hat ja schon einen Kretschmann-Kaktus gezüchtet. Vielleicht macht er sich ja auch an einen Jung-Kaktus. Blütenfarbe? Klare Antwort: Gold!