Über die Rahmenbedingungen ist Meyer jedoch nicht glücklich: "Vor dreieinhalb Wochen wurde in diesem Gebiet mit Forstarbeiten angefangen." Der Einsatz von Motorsägen sei für die Tiere selbstverständlich ein Stressfaktor. "Sie wurden dadurch aufgescheucht." Ungünstig sei das für eine Drückjagd, denn eigentlich sollten die Tiere beruhigt sein, wenn die Jagd losgeht.
"Der Forst hätte auch im Oktober oder eben nach der Drückjagd Holz machen können." Und er ergänzt: "Die sprechen so etwas jedoch nie mit uns ab." An der fehlenden Ankündigung der Drückjagd liegt es wohl kaum. Im Revier Mühringen und Ahldorf findet diese nämlich bereits das sechste Jahr in Folge am zweiten Samstag im Dezember statt.
Der Aufwand einer solchen Jagd dürfe laut Meyer nicht unterschätzt werden. "Von den Kosten einmal abgesehen." Warnschilder, Aushänge an Aussiedlerhöfen, Ankündigungen in der Zeitung, persönliche Gespräche: Eine Drückjagd wird weitläufig angekündigt. Im bejagten Gebiet sollen sich schließlich keine Spaziergänger aufhalten. "Zu 98 Prozent halten sich die Leute auch dran", so Meyer. "Aber manche sind einfach uneinsichtig. Die sehen es dann auch nicht ein, dass sie an diesem Tag nicht im Gebiet spazieren gehen sollen."
Meyer warnt außerdem auch Autofahrer: "Durch ein mögliches Einwechseln von Wild auf die Landstraße L 395 zwischen Mühringen und Nordstetten kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Es wird darum gebeten, besonders vorsichtig zu fahren."
Abschließend sagt Jürgen Meyer noch: "Unsere Drückjagd wird ähnlich wie die Dießener Jagd, die am ersten Samstag im Dezember stattfand." Er findet: "Rudi Rebholz macht das sehr vorbildlich." Bei dieser Jagd am vergangenen Wochenende wurden insgesamt 38 Wildschweine, 44 Rehe sowie acht Füchse erlegt: ein Rekordergebnis. 220 Jäger, mehr als 100 Treiber und 100 Jagdhunde waren daran beteiligt. Rudolf Rebholz und Hartmut Friesinger leiteten das Großereignis.
Warnung für Spaziergänger
Aufgrund der Drückjagd sollten sich am Samstag, 10. Dezember, von 8 bis 15 Uhr keine Spaziergänger im Bereich Talwald, Dreilindenhof und Waldeckhof aufhalten – zur eigenen Sicherheit. Jürgen Meyer sagt: "Waldarbeiten sollten dort in diesem Zeitraum ebenfalls unterlassen werden."
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