Mit einer Andacht feierte die Horber Kolpingsfamilie das 25-jährige Bestehen des Kolpingkreuzes im Heiligenfeld. Mit dabei waren unter anderen, von links: Ewald Werner, Hans Appenzeller, Klaus Konrad, Edelbert Kronenbitter und Berthold Schäfer.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kolpingsfamilie erinnert an eine Benefizaktion vor 25 Jahren und die Gedanken dahinter

Eine große Personenzahl aus der Horber Kolpingsfamilie traf sich am Sonntagnachmittag zu einer Andacht beim Kolpingkreuz im Industriegebiet Heiligenfeld. Diakon Klaus Konrad und Berthold Schäfer aus dem Horber Vorstandsteam begrüßten die vielen Besucher.

Horb. Der Grund für dieses Tre ffen, bei der auch eine kleine Andacht abgehalten wurde, war ein ganz Besonderer. Es war ein Jubiläum, denn vor 25 Jahren wurde mit Spendenmitteln im Horber Industriegebiet bei den ehemaligen Firmen Hudson und Geiger Druck das Sandsteinkreuz aufgestellt. Der frühere Pfarrer Ewald Werner, heute Ehrenpräses der Horber Kolpingsfamilie, weihte es seinerzeit ein. Es ist ein zweigeteiltes, nach oben offenes Sandsteinkreuz, das die Inschrift: "Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen" trägt. Ein Motto, das der Mitbegründer der christlichen Sozialethik, Adolph Kolping (1813-65), stets bewahrte.

Adolph Kolping, der das Internationale Kolpingwerk begründet hat und sich für die christlichen Werte Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung eingesetzte, hatte seinerzeit an der Schwelle von der Agrarwirtschaft zur Industrialisierung sein Werk aus der Taufe gehoben. Dies war für die Horber Bruderschaft, die einen Platz für das Kreuz suchte, mit ein Grund, das Kolpingskreuz in einem Industriegebiet aufzustellen.

Von der Idee bis zur Genehmigung und der anschließenden Realisierung war es ein kurzer Weg, wie sich der Ehrenvorsitzende der Horber Kolpingsfamile, Engelbert Kronenbitter, in seinen kleinen Rückblick erinnerte. Vier Tonnen schwer ist das zweigeteilte Sandstein-Kreuz, das aus der Werkstatt von Jürgen Poppitz stammt und vom Architekten Beuter entworfen wurde. Die Außenanlage wird von Ehrenmitglied Hans Appenzeller in Schuss gehalten, und um den Blumenschmuck kümmert sich seit rund sechs Jahren Josefine Wehle aus Talheim, deren Sohn Roland in Steinwurfweite ein Bauunternehmen betreibt und ihr sein gesamtes Know-how zur Verfügung stellt. Die Familie Wehle war ebenfalls am Sonntagnachmittag mit vor Ort und sorgte dabei auch gleich für die Sitzgelegenheiten der Besucher.

Bevor Josefine Wehle das Ehrenamt übernahm, hatte sich Hildegard Kronenbitter um den Blumenschmuck gekümmert.

All en, die sich um die Pflege des Kreuzes kümmern, überreichte der aktuelle Präses der Horber Kolpingsfamilie, Diakon Klaus Konrad, zum Dank eine Flasche Wein.

Auch Ewald Werner, Pfarrer in Ruhestand und gern gesehener Gast in Horb, bekam ein Flasche Wein als Dank dafür, dass er die Andacht bei diesem Jubiläum hielt.

In seiner kurzen Predigt erinnerte er daran, dass man eigentlich immer nur das "Karfreitags-Kreuz" und das Martyrium von Jesus Christus vor Augen hat. Egal ob man eine Kirche betritt oder ein Kreuz am Wege stehen sieht. "Es gibt aber auch das "Oster-Kreuz", das Kreuz der Auferstehung. "Ein Kreuz, das uns einen Blick in die Ewigkeit gewährt." Der Geistliche machte mit diesen Worten darauf aufmerksam, dass beide Kreuze, das Karfreitags- und das Osterkreuz, dass Tod und Wiederauferstehung, durch das zweigeteilte Kolpingskreuz symbolisiert würden.

Mit Liedern wie "Großer Gott, wir loben dich", die im Freien viel lauter und inbrünstiger klangen als hinter Masken in der Kirche, mit Gebeten und guten Gedanken ging diese Gedenkfeier im Heiligenfeld zu Ende und im dann Horber "Steiglehof" weiter.

Für die Horber Kolpingsfamilie war es die erste öffentliche Veranstaltung seit dem Corona-Ausbruch, wie Diakon Klaus Konrad abschließend anmerkte.