Ehrungen bei den "Zigeunern Untertalheim" (von links): Stephan Bastian, Valentina Pfeffer, Alexandra Lutz, Kathleen Joachim und Dennis KatzFoto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Ehrungen bei der Narrenzunft "Zigeuner Untertalheim" / Wie viel Fasnet geht in der kommenden Saison?

Als einer der ersten Vereine überhaupt öffnete die Narrenzunft "Zigeuner Untertalheim" ihre Zunftstube für eine reguläre Hauptversammlung während der Corona-Zeit.

Horb -Talheim. Man hielt sich von Seiten der Verantwortlichen, so gut es ging, an das Sicherheits-Prozedere sowie die Abstandsregelung und zog auch die Sitzung nicht unnötig in die Länge.

Der stellvertretende Vorsitzende, Stephan Bastian, übernahm für den am Vortag erkrankten Ober-Zigeuner, Karlheinz Lang, die Sitzungsleitung. Bastian fasste das Jahresgeschehen zusamm en. Er hob dabei neben der eigenen Fasnet das Ringtreffen in Weitingen als das Highlight der Saison hervor. Ausführlicher wurde danach Schriftführer Martin Stanger. Erste Notizen durfte er beim Sommerausflug machen. Diese führte in den Schönbuch. Im Juni fand dann der traditionelle Arbeitseinsatz bei den Ritterspielen statt.

Die e igentliche Fasnetzeit in Talheim startete am Fasnetdonnerstag mit dem Stürmen der Schule und des Rathauses. Am Nachmittag freute sich die Narrenzunft über eine volle Zunftstube beim Seniorenmittag. Am Fasnetfreitag stand die Mega-Hexensause an. Am Sonntag amüsierte man sich bei einem kurzen, dafür sehr bunten Umzug mit anschließender Aftershow-Party im Zelt und in der Halle. Bis zur Fasnetsverbrennung am Aschermittwoch besuchten die "Zigeuner" noch zwei Abendveranstaltungen. Besonders erwähnenswert war für Stanger auch die Spendenaktion für die Klinik-Clowns in Tübingen.

Der im vergangenen Jahr neu gewählte Kassierer Frank Lehle konnte gleich bei seiner ersten Jahresabrechnung von einem leichten Plus in der Kasse berichten.

"Ihr seid ein Verein, bei dem alles stimmt. Das sieht man schon allein daran, wie viele junge Leute heute Abend hier sind. Das zeugt von einem guten Miteinander", hob Anton Ade hervor und dankte dem Verein im Namen der gesamten Ortschaft dafür, dass sie Talheim sehr gut nach außen hin repräsentieren. "Ihr pflegt das Brauchtum und macht immer ein ordentliches Fest, ohne eine Sauerei zu hinterlassen", lobte er seine Narren.

Ehrungen

Insgesamt hat die Narrenzunft "Zigeuner Untertalheim" derzeit 133 aktive und 151 passive Mitglieder. Sechs dieser Mitglieder wurden im Rahmen dieser Hauptversammlung auch für ihre langjährige Treue geehrt. 30 Jahre mit dabei sind inzwischen Karlheinz Lang und Alexandra Lutz. Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden Kathleen Joachim, Elena Walz, Valentina Pfeffer und Dennis Katz geehrt.

Wahlen verschoben

Leider konnte Karlheinz Lang seinen Orden aus den bekannten Gründen nicht abholen und auch die turnusgemäßen Wahlen, die für diesen Abend bei den Narren aus Talheim geplant waren, mussten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, da auch das Amt des Vorsitzenden zur Wahl stand.

Ausblick

Alles in allem kann die Narrenzunft "Zigeuner Untertalheim" auf ein gutes Jahr zurückblicken. Doch die Zukunft scheint nicht ganz so gut auszusehen. "Eine Fasnet wie wir sie im letzten Jahr hier im Steinachtal hatten, wird es wahrscheinlich im kommenden Jahr nicht geben", prophezeite Ade mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Kinderfasnet

"Wie jedes Jahr organisierten wir wieder die Kinderfasnet", stellte Nicole Weiss fest. "Diese stand dieses Jahr unter dem Motto ›Matrosen‹, da unsere Zigeuner-Minis dieses Motto für ihren Showtanz ausgesucht hatten und wir uns spontan anschlossen", so die Gruppenleiterin der Maskenzigeuner weiter. Dieses Jahr wurde das Programm mit einigen Gästen an einem Termin erledigt. Es seien wieder super Auftritte gewesen. Allerdings merke man auch, dass in den vergangenen Jahren immer weniger Personen zur Kinderfasnet kommen würden und die Stimmung sehr zu wünschen übrig lasse. "Wir hoffen das es sich wieder bessert", so Weiss. Die Gruppe hat zehn Mitglieder.

Wilde Zigeuner

Traditionell starte man am 6. Januar mit dem Narrenbaumsteilen in die närrische Zeit, berichtete Manuela Pfeffer für die "Wilden Zigeuner". Die Wilden Zigeuner, auch "Zigeuner ohne Maske" genannt, bereicherten die zahlreichen Umzüge und Abendveranstaltungen. In der Saison 2020 war die Gruppe mit 15 Erwachsenen und sechs Kindern unterwegs.

Waldhexen

"2019 hatten wir fünf Gremiums- und drei Gesamtsitzungen. Dort sprachen wir über Neu-Hexen, Hexen-Ausflug und Fasnet 2020", bilanzierte Josef Wehle für die "Waldhexen". Die aktuelle Gruppenstärke beträgt derzeit elf AH-Hexen und 29 aktive Hexen, und im Oktober begannen die drei Neu-Hexen traditionell, ihre Schuhe selbst zu machen.

Grundmännle

Auf Josef Wehle, den zukünftigen Gruppenleiter der "Grundmännle", wartet viel Arbeit. Die aktuelle Gruppenstärke beträgt derzeit elf Kinder und zwei Erwachsene. Die zurückliegende Saison war schwierig, da die Nachwuchsgruppe keinen Gruppenleiter hatte . Trotzdem versuchten drei Erwachsene, die Gruppe aufrechtzuerhalten. "Dank den Eltern und Sebastian Käppi konnten die Umzüge mit neuen und doch alten Grundmännle wieder gestartet werden", so ein erfreulicher Aspekt der Fasnet 2020.

Für ihn selbst war es nicht ganz einfach, für zwei Gruppen gleichzeitig da zu sein, deshalb wurde das eine oder andere vergessen. "Gott sei Dank nahmen mir das die Männle nicht krumm", freute sich Wehle. Er hob aber auch hervor, dass der Narrenzunft durch die schwierige Zeit mit Corona etwas die Hände gebunden waren und man sich nicht so treffen konnte, wie man sich das gewünscht hätten. "Aber wir versuchen, das Beste mit euch zu erreichen", versprach der neue Grundmännle-Boss.

Tanzgruppen

Nach der Fasnet 2019 gründeten Sandra Klink, Susi Ade und Manuela Wegener ein Trainerteam für die Minigarde. Das erste Treffen fand am 6. Mai 2019 in der Turnhalle statt. Von Training zu Training kamen immer mehr Kinder hinzu, sodass sie zu guter Letzt 13 Kinder in der Minigarde zählen konnten.

Innerhalb von fünf Wochen schafften sie es, mit den Kids den Gardetanz einzustudieren. Daraufhin folgte dann der Showtanz mit dem Motto: "Schiff ahoi und Leinen los."

Zur guten Nachwuchsbetreuung gehören neben dem Training und den Auftritten auch die gemeinsamen Aktivitäten. Das Zigeunerballett startete in die Saison 2019/2020 schon Mitte März mit seinem ersten Training. Sie haben zwei Tänze einstudiert, das Motto vom Showtanz lautete: Neverland.

In ihrem Rückblick stellte die Gruppenleiterin Kathleen Joachim fest, dass das Training unter der Woche wie jedes Jahr immer etwas schwierig ist. "Aber durch die Technik von heute schaffen wir es immer irgendwie, dass auch die Mädels, die aufgrund ihrer Ausbildung oder des Studiums nicht hier sein können, den Tanz auch lernen können. Hierzu gehört aber auch einiges an Selbstdisziplin, und das ist keine Selbstverständlichkeit." In diesem Jahr zählte die Hauptgarde zehn Mädels und zwei Trainerinnen. In der kommenden Saison soll es neben der großen Garde und den Minis eine Teeniegarde geben. So zumindest der Plan.

Buchelesweible

Die Bucheleweible-Gruppenstärke der abgelaufenen Saison betrug 13, davon drei unter 18 Jahren. Über die Zeit der Hauptfasnet waren die Buchele bei vielen Arbeitsdiensten vertreten, so die Bilanz der vergangenen Sai son.