Vereinsvorsitzender Joachim Lipp konnte beim Tag der offenen Turmtür wieder einmal zahlreiche Besucher zu Füßen des inneren Ringmauerturms begrüßen. Lediglich die vierte und letzte Führung des Kultur- und Museumsvereins fiel wegen eines starken Platzregens aus. Foto: Kultur- und Museumsverein Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Internationaler Museumstag lockt viele Interessierte zum Ringmauerturm

Horb. Der Kultur- und Museumsverein hatte anlässlich des Internationalen Museumstags zum Tag der offenen Turmtür im Ringmauerturm eingeladen. Am Ende der Führungen durch das wehrgeschichtliche Museum beeindruckte Türmer Helmuth Thumm die Besucher jedes Mal, wenn er die schwere spätmittelalterliche Hakenbüchse lud und abfeuerte.

Der Internationale Museumstag wird alljährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und fand in diesem Jahr bereits zum 42. Mal statt. Der Kultur- und Museumsverein beteiligte sich mit seinem wehrgeschichtlichen Museum im inneren Ringmauerturm zum 33. Mal an dieser Aktion. Es könnte heuer das letzte Mal gewesen sein, denn bislang konnten für die beiden Vereinsvorsitzenden Joachim Lipp und Heinrich Raible, die bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2020 ihre Ämter niederlegen werden, noch keine Nachfolger gefunden werden.

Joachim Lipp, der im kommenden Jahr nach 30 Jahren die Vorstandschaft im Kultur- und Museumsverein zusammen mit Heinrich Raible bei der Jahreshauptversammlung abgeben wird, übernahm am Sonntagnachmittag zum 28. Male die Führungen durch das vereinseigene Museum. Am Sonntagabend konnte der Vereinsvorsitzende auf rund 120 Führungen verweisen, die von ihm ehrenamtlich allein an den Tagen der offenen Turmtür durchgeführt worden sind.

Für eine einfache Bewirtung zu Füßen des Ringmauerturms sorgten in der vereinseigenen Anlage, die zu den schönsten Fleckchen Erde in Horb zählt, die Vorstandsmitglieder Thomas Mattes, Ursula Tillery, Stefan Bühner und Ottmar Meyer. Zu ihnen gesellte sich noch Heinrich Raible, der bis 2015 das Amt des Türmers 30 Jahre lang ausübte.

Ein Türmer macht weiter

Zumindest in Türmer Helmuth Thumm wurde ein Nachfolger gefunden, der ebenfalls dazu berechtigt ist, am Ende einer jeden Führung die schwere spätmittelalterliche Hakenbüchse abzufeuern. Die beiden Vereinsvorsitzenden Lipp und Raible hoffen, dass sich auch für ihre Vorstandsämter noch Nachfolger finden. Bei der 45-minütigen Führung gelangte man am Sonntagnachmittag über steile Treppen bis in die oberen Geschosse des rund 18 Meter hohen Wehrturms. Im Erdgeschoss wurden die Besucher, zu denen unter anderen Bürgermeister Ralph Zimmermann mit seiner Frau zählte, über die vom Kultur- und Museumsverein ausgeführten Restaurierungsarbeiten der Jahre 1985/87 informiert. Im ersten Turmgeschoss stellte Lipp mittels der Schautafeln die einstigen Stadttore sowie die weiteren Wehranlagen der Horber Stadtbefestigung vor. Im zweiten Turmgeschoss berichtete Lipp über die Organisation der Stadtverteidigung im Mittelalter sowie die einstige Bewaffnung der Horber.

Höhepunkt am Ende einer jeden Führung durch das wehrgeschichtliche Museum war wieder einmal das Abfeuern der von Vereinsmitglied Günther Thumm geschmiedeten Hakenbüchse, die einem Original aus der Waffenkammer des Schlosses Sigmaringen nachempfunden ist. Immer dann, bevor Helmuth Thumm die schwere spätmittelalterliche Hakenbüchse abfeuerte, konnte man im Ringmauerturm eine Stecknadel fallen hören.