Betrifft: Dienstwagen, Sparmaßnahmen Ja, ja, mit Dienstwagen und Spesen ist das

Betrifft: Dienstwagen, Sparmaßnahmen Ja, ja, mit Dienstwagen und Spesen ist das so eine Sache, Herr Oberbürgermeister Rosenberger. Vor allem dann, wenn man Demonstranten aus Kostengründen und Sparzwängen nur mit billigen Worten klarmachen kann: "Ich will schauen, was ich tun kann, dass die Kostenreduzierungen nicht zu krass werden." So etwa in Ihren Aussagen, um Demonstranten zu beruhigen, dass sie wieder von dannen ziehen und Ruhe geben. Doch gern predigt Rosenberger drei Hosianna auf die Ehrenämter – wie übrigens andere auch. Sie kosten nichts als einmal im Jahr bei Empfängen ein verbales Dankeschön. Wir, die Neffs, haben Rosenbergers Einladung für den Neujahrsempfang 2011 schriftlich ausgeschlagen, weil wir solche Alibifunktionen nicht brauchen als Horber Bürger und Helfer im Natur-, Kultur- und Sozialbereich. Rosenberger rechnet den Bürgern vor, wie sich BMW-Dienstwagen rechnen! Mein Gott, Herr Rosenberger, schaffen Sie doch die Musikschule ab, schließen Sie die Kindergärten, Bibliothek, Essen für Kinder, Kinderkrippen brauchen wir doch auch keine, Wissenschaft und Bildung am Gymnasium – wofür? Die Mütter sollen zu Hause bleiben an Herd und Kochtopf, alles so wie früher, vor Ihrer Geburt. Dann reicht es vielleicht eine Wagenklasse höher. Die armselige Entwicklung des Spielplatzprojektes Froschgasse habe ich mit anderen mitgemacht. Aber Sie sind von der Realität des bürgerlichen Lebens in Horb entfernt. Fangen Sie persönlich doch einfach mal an zu sparen, wo es notwendig ist: Lösen Sie die kleinen Ortschaftsverwaltungen wie Ihlingen (wo wir wohnen) auf. Die Effizienz dieser Verwaltung ist seit Jahren zu hinterfragen. Wenn das gelänge, würde die Familie Neff die gleiche Summe wie den Einsparbetrag drauflegen – als Sockelbetrag, der für musische Zwecke unseren ausländischen und deutschen Kindern für gelebte Integration zugute kommt. Denn Ihre Kinder benötigen keine finanzielle Förderung. Allein erziehende Elternteile, Hartz IV-Empfänger, Arbeitslose, Behinderte, Kranke und ältere Mitmenschen benötigen Integration. Die Bürger erwarten von einem Oberbürgermeister aber Leistung, Hilfe und Kompetenz und zwar zu dem Zeitpunkt, wo Not und die Bedürfnisse die Menschen bedrückt. Nicht umsonst ist Ihre parteilose Reutlinger Kollegin Barbara Bosch zur Präsidentin des Städtetages gewählt worden; weil sie sich um die sozialen Belange ihrer Mitmenschen in der Kommune und Gesellschaft mit Erfolg kümmert und für sich kämpft. Und so viel zum Thema Dienstwagen: Laufen Sie doch einmal von Ihrem Zuhause zu Ihrer Dienststelle oder nehmen Sie wie Ihr Kollege Boris Palmer in Tübingen den Drahtesel zu gewissen Terminen. Nicht nur am autofreien Sonntag, um bei Begegnungen gesehen zu werden. Herr Rosenberger, wir, die Bürger, haben vieles mit Ihrem Vorgänger geschaffen, mit Liebe, Freude und Engagement für die Stadt – nicht mit Widerwillen, Enttäuschungen und Ärger. Vor Amtsbeginn haben Sie gesagt: "Sie wollen Bürgermeister für alle Horber sein". Gilt das noch? Martin Neff Horb-Ihlingen