Horbs SPD-Vorsitzender Jérôme Brunelle (stehend) hatte Referentin Jana Höffner (links) zum politischen Aschermittwoch der SPD in Mühlen eingeladen. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

SPD: Politischer Aschermittwoch in Horb / Mit Ideen, Entschlossenheit und festen Werten

Deutliche Worte gegen die AfD und Seitenhiebe auf CDU und FDP: Am Aschermittwoch hatte die SPD zum Kässpätzle-Essen in den Gasthof Adler in Mühlen eingeladen.

Horb-Mühlen/Freudenstadt. In den Reden und Vorträgen ging es nicht nur um die große Politik, sondern auch um Informationen von Jana Höffner. Die zweite Vorsitzende des Vereins Electrify-BW bloggt bereits seit 2012 zum Thema Elektromobilität und fährt selbst seit 2013 ausschließlich elektrisch. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit den verschiedenen Aspekten der Mobilitätswende. Für Jérôme Brunelle vom SPD-Ortsverein Horb/Empfingen/Eutingen lag es nahe, Höffner zu gewinnen, zumal sie sich deutlich für die Elektromobilität ausspricht und Brunelle selbst ein überzeugter Besitzer eines Elektrofahrzeugs ist.

Nach dem Vortrag von Höffner gab es von Jérôme Brunelle die eigentliche Aschermittwochsrede. "In welcher Welt wird mein Sohn morgen leben?", lautete sein nachdenklicher Einstieg. "Wird es ihm gut gehen? Wird er die gleiche Chance bekommen wie ich? Es ist keineswegs selbstverständlich, dass er auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen hat und in einer intakten Natur leben kann. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass er in einer Welt leben wird, die friedlich ist."

Die Situation und Herkunft seiner Familie beschreibend stellte Brunelle fest, er wisse wirklich, wie es ist Migrationshintergrund zu haben. "War die Migration bisher kein Thema, hat sich dies seit dem Auftauchen der AfD deutlich geändert. Plötzlich gibt es wieder Politiker, die meinen, die einen Menschen sind besser als die anderen Menschen." Da werde gegen Muslime gehetzt oder gegen Flüchtlinge. "Juden tragen lieber keine Kippa mehr, damit sie in der Öffentlichkeit nicht angegangen werden." Brunelle nahm die AfD ins Visier: "Die AfD ist eine rechtsradikale Partei, in der sich Nazis tummeln. Man pflegt Kontakte zu Nazis. Björn Höcke darf höchstrichterlich als Faschist bezeichnet werden."

Gegen große Koalition

Für Brunelle gilt das nicht nur überregional: "Mit Faschisten macht man keine gemeinsame Sache – für kein Ziel, für keinen Zweck. Niemals! Auch nicht im Horber Stadtrat". Er stellte unmissverständlich fest: "Eine Partei, die demokratisch in ein Parlament gewählt wurde, ist deshalb noch lange keine demokratische Partei."

Mit Blick auf Thüringen und die Folgen erklärte der Horber SPD-Vorsitzende: "Die CDU und FDP haben in den kommenden Monaten viel zu tun, um ihre Werte mal ernsthaft zu sortieren."

Auch das Thema Klimaschutz griff Brunelle auf. Dies sei nicht nur ein Thema der Grünen. "Klimaschutz ist Aufgabe für die Menschheit. Klimaschutz ist eine soziale Aufgabe. Klimaschutz ist Friedensschutz."

Die SPD-Kreisvorsitzende Viviana Weschenmoser machte klar, dass sie eine entschiedene Gegnerin der großen Koalition in Berlin sei.

Die SPD gehe alles in allem mit Ideen, Entschlossenheit und festen Werten voran, wenn es um Herausforderungen wie Klimaschutz mit dem ökologischen Umbau der Wirtschaft, einer neuen Arbeitswelt, die Digitalisierung, internationale Konflikte, die befriedet werden müssen, Steuergerechtigkeit und die Verteilungsfrage gehe. "Mehr gute Tariflöhne und ein deutlich höherer Mindestlohn müssen die nächsten Meilensteine sein sowie auch die Weiterentwicklung des Sozialstaats. Kinder haben in der Sozialhilfe nichts zu suchen. Eine Kindergrundsicherung muss kommen."