Organisator Manfred Bok (rechts) dankt den Westernreitern. Foto: Hopp

Geld für Kirchensanierung und Fest für Tierfreunde: Auf der Schütte wird deutlich, was Ehrenamtliche leisten.

Horb - Viele Zuschauer haben am Tag der Deutschen Einheit trotz kühler Temperaturen auf der Horber Schütte das Programm des Leonhardsritts mitverfolgt.

Diakon Klaus Konrad hätte sich zwar mehr Gottesdienstbesucher gewünscht, war jedoch mit den aufmerksamen Gästen zufrieden. Der Kindergarten Sankt Leonhard trug das Lied "Schön wird das Fest" sowie einen Pferdetanz und weitere Programmpunkte bei. Weihbischof em. Johannes Kreidler musste wegen Krankheit absagen. Die Jakobus-Band umrahmte den Gottesdienst und wurde später vom Shanty- und Impulschor Salzstetten, der Band Black & White und den Alphornbläsern vom Kniebis abgelöst.

"Wir sind zufrieden. Das Wetter ist in Ordnung", bilanzierte Organisator Manfred Bok um die Mittagszeit. Er hatte jedoch alle Hände voll zu tun, denn so manche Gruppe hatte noch kurzfristig abgesagt, und so wurde das Programm umgestaltet. "Das klappt alles nur, weil wir so ein tolles Team sind", dankte er den Kolping-Freunden und seinen Leonhards-Stammtischbrüdern. Als Erinnerung bekam jeder Gast einen Aufkleber und für das "kleine Jubiläum" einen Button, der auf den fünften Leonhardsritt hinwies. Diesen hätte sich auch Norbert Beck (CDU) für seine Sammlung gewünscht: "Ich hab den Button vom ersten Jahr dabei, und wenn ich mich so umschaue, dann muss ich sagen, der Leonhardsritt ist eine Win-Win-Situation." Damit wies er auf die Haustiere hin, um die sich so mancher stärker kümmern solle. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken merkte an, dass am Tag der Deutschen Einheit gezeigt werde, dass Natur und Tiere wichtig sind. Zugleich trage der Leonhardsritt das Logo der Stadt Horb mit der Stiftskirche. "Ich bin dankbar, dass nun zum fünften Mal für das Kirchendach gesammelt wird", lobte sie den sozialen Zweck, denn die Stiftskirche präge Horb.

Dies beteuerte auch Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der die Idee von Manfred Bok und seinem Team als wegweisend beschrieb. Einen sechsstelligen Betrag aufzubringen, sei nicht gerade einfach. Doch die Helfer leisten noch mehr, so der OB. So könne nach der Sanierung der Stiftskirche auch die Liebfrauenkapelle folgen. Das große ehrenamtliche Engagement hob auch Timm Kern (FDP) hervor, der die Veranstaltung nicht nur als Erinnerung an den heiligen Leonhard für wichtig hält. "Wir haben auch im Tierschutz noch Luft nach oben", erklärte er, dass so mancher so sein Tier vernachlässige. Mit wie viel Mühe und Zeit sich die Akteure des Programms für ihre Tiere hingaben, konnten die Besucher auf dem Platz gegenüber der Kolpinghütte erkennen. Erstmals beteiligte sich die Pferde- und Hundestaffel der Malteser aus Kißlegg im Allgäu am Programm. Thomas Hüll kündigte Corinna Merten mit ihrem Cattle Dog an. Der junge Hund erhielt einen Geruchsgegenstand, wonach er eine vermeintlich verletzte Person auffinden musste. Innerhalb weniger Minuten entdeckte er den Mimen im Gebüsch. "Nun wird die Reiterstaffel alarmiert", beschrieb Thomas Hüll Elke Schneider auf Puschel und Jasmine Busjäger auf Nemo, die den Mimen erstversorgten. Was sich die Gäste unter Horse Dog Trail vorstellen können, zeigte die Nells Westernreitgruppe. So manch neue Disziplin, wie das Lassowerfen, wurde präsentiert. Figuren, wie das Knien der Pferde zeigten Holger und Maritha Koppenhaben aus Albstadt im Rahmen der Friesen Show. "Hier sieht man den Unterschied zwischen Tier und Maschine", kündigten sie an, dass ein Tier auch mal vom Plan abweiche.

Spaß für die Kinder

Für die kleinen Besucher wurde das Ponyreiten angeboten, sie konnten aber auch die Lamas Anton, Pam und Olivia von Kamdeldocs Tierfarm aus Hochdorf streicheln. Die Jugendlichen des Vereins "Arche" zeigten, wie sie im Sommer mit Kindern den "Lama-Führerschein" gemacht hatten. Edel ritten auch die Mitglieder der "Friesen Schwarzwald Quadrille" aus Aichhalden vom Schütteparkplatz auf das Leonhardsritt-Gelände, wobei sie starken Applaus erhielten.

Andrea Stehle hatte mit den Amateurreitern eine Choreografie einstudiert und zeigte, wie lernfähig die Tiere sind. Weitere Vorführungen folgten, einiges war geboten. Ein Hingucker waren auch die Kutschen. Mit der Tiersegnung und dem Friedentaubenflug wurde die Veranstaltung abgeschlossen, die wieder einen großen Beitrag zur Sanierung des Stiftskirchendaches und vielleicht auch darüber hinaus leistet.