Schon wieder gab es eine Giftköder-Attacke in Horb. Zuletzt hatte es den Straubhof auf dem Hohenberg getroffen. (Symbolfoto) Foto: Schuh

Hund einer Halterin aus Mühlen gestorben. Tierschutzverein vermutet, dass Täter spontan vorgehen.

Horb-Mühlen - In Mühlen wurde laut Angaben von Tierschützern ein Hund in eine Giftköder-Falle gelockt und später durch das Gift getötet. Der Tierschutzverein vermutet, dass die Täter spontan vorgehen.

Es passierte am Sonntagabend, so Jacqueline Dießner vom Tierschutzverein Horb. Eine Hundebesitzerin aus Mühlen geht Gassi mit ihrem Mops Charly. Entlang des Weges am Haltepunkt Mühlen.

Hier muss er irgendwo den Giftköder gefressen haben. Die Besitzerin bringt ihren Charly noch zum Tierarzt. Am Montagmorgen meldet der Tierschutzverein auf Facebook: "Der Hund ist leider verstorben. Arme Seele!"

Schon wieder eine Giftköder-Attacke in Horb. Zuletzt hatte es den Straubhof auf dem Hohenberg getroffen. Dießner: "Das passiert leider immer wieder in Horb. Im letzten Jahr hat es allein zwei Fälle gegeben. Sogar den Beagle eines Polizisten hat es schon erwischt!"

Der Tierschutzverein vermutet, dass die Täter spontan vorgehen. Da die Giftköder meistens immer nur einmal an einem Ort auftauchen. Dann werden, so vermutet Dießner, vergiftetes Fleisch oder Hackfleisch einfach schnell aus dem Auto geworfen. Dießner: "Verdächtig sind vor allem auch Saitenwürstle. Wenn man sich nicht sicher ist, dass der Hund nichts aufnimmt, kann man mit Maulkorbtraining vorbeugen. Weil man ihn aber nicht immer unter Beobachtung hat und ihm nicht immer nur mit Maulkorb Auslauf lässt, ist man als Hundebesitzer nirgendwo ganz sicher!"

Auch die Polizei bestätigt den Verdacht, dass es ein Giftköder war, der den Hund das Leben kostete. Es wurden Ermittlungen eingeleitet. Blut- und Speichelproben sollen Aufschluss über die Todesursache geben. In den sozialen Netzwerken kursieren regelmäßig Meldungen zu Hunde-Giftködern – besonders betroffen war in diesem Monat Freudenstadt.

Die Betreiberin einer Hundeschule berichtete von Fleischbällchen mit Rattengift, die am Sportplatz in Wittlensweiler lagen. "Ein Hund hat diese gefressen und musste mit Infusionen und Spritzen behandelt werden. Er hat überlebt, aber einen schweren Schaden an den Nieren erlitten." Auf dem Kienberg in der Nähe des Golfplatzes seien Mini-Salamis mit Nägeln gefunden worden.

Mittlerweile existieren sogar Webseiten, um vor Giftködern zu warnen

Polizeibekannt sind Fälle vom Dezember aus Seewald. Drei Hundehalter hatten nach Spaziergängen auf dem "Rundweg Besenfeld" bei der Polizei Freudenstadt gemeldet, dass ihre Hunde Vergiftungserscheinungen zeigen würden. Zum Teil erlitten die Tiere sogar epileptische Anfälle. Der gemeinsame Nenner der Fälle blieb allerdings nur die Spazierstrecke – ob tatsächlich Giftköder auslagen oder die Hunde vielleicht eine andere giftige Substanz gefressen hatten, konnte nicht abschließend geklärt werden.

Im gesamten Kreisgebiet tauchen immer wieder Meldungen von Giftködern auf. Im Juli vergangenen Jahres sollen Giftköder am Friedhof in Empfingen gelegen haben, hieß es bei Facebook, unter anderem vom Horber Tierschutzverein. Bereits im März 2017 fraß ein Hund in Tumlingen Schneckenkorn; die Besitzer schalteten eine Anzeige in unserer Zeitung, um auf den Fall aufmerksam zu machen.

In Horb wurde im November 2016 vor mutmaßlichen Giftködern gewarnt. Zwischen Haugenstein und dem "Rauschbart" sollen sie gelegen haben. "Mein Mann hat rohes Fleisch/Innereien gefunden und hat es eingesammelt", schreibt eine Facebook-Nutzerin dazu. Ob diese vergiftet waren, ist allerdings unklar. In Salzstetten sorgten Giftköder 2015 für Aufsehen. Es wurden drei Fälle bekannt, in denen Hunde geschädigt wurden. Sie alle waren im Spitalwald zwischen Salzstetten und Oberwaldach unterwegs gewesen.

Mittlerweile existieren sogar Webseiten, um vor Giftködern zu warnen. Auf "giftkoeder-radar.com" finden sich zwei Meldungen für den Kreis Freudenstadt.