Die ehemalige Kaserne als idealer Standort für den Campus Nordschwarzwald: Die Gemeinderäte im Technischen Ausschuss sind von den Plänen angetan. Foto: Archiv: Hopp

Hochschulcampus-Pläne der Stadtverwaltung überzeugen Gemeinderäte im Technischen Ausschuss.

Horb - Mit den Plänen für die "Uni Hohenberg" scheint das Rathaus genau richtig zu liegen. Der Verwaltungs- und Technik-Ausschuss war jedenfalls begeistert.

SPD-Fraktionschef Thomas Mattes: "Das ist ein idealer Standort für den Campus Nordschwarzwald. Die ersten Planungen sind sehr ansprechend." CDU-Fraktionschef Gerhard Munding: "Ein großes Lob für die Verwaltung für das gute Konzept und das schnelle Handeln."

FD/FW-Fraktionschef Alfred Seifriz: "Ich denke, niemand im Gremium wird etwas dagegen haben. Wir können mit diesem Konzept guten Mutes sein." Auch Elisabeth Schneiderhan (OGL) lobte die Pläne: "Das ist eine großartige Chance für Horb."

Und das ging OB Rosenberger und Wirtschaftförderer Axel Blochwitz, der die konkreten Pläne präsentierte, offenbar runter wie Öl.

Blochwitz: "Wir wollen präsentieren, was wir können. Und nicht beurteilen, was Freudenstadt kann." Denn: Freudenstadt konkurriert mit Horb um den neuen Hochschulcampus. Doch anders als Horb will Freudenstadts OB Julian Osswald sein Konzept nicht öffentlich präsentieren.

Dafür tritt Horb selbstbewusst auf. Blochwitz erläuterte das neue Audimax im Dach: "Das Gebäude fünf in der Kaserne ist das einzige, welches keine Betondecke zum Dach hat. Das heißt: Wir werden das Audimax über zwei Stockwerke mit Deckendurchbruch realisieren können – mit den Dachschrägen oben. Das sind Dimensionen, da ist der Kreistagssaal in Freudenstadt klein dagegen!" Er betont auch, dass der Zwischengang zwischen dem Gebäude 5 und der Sporthalle, die zur Laborhalle mit Maschinen werden soll, in "Schwarzwälder Holzbauweise" erstellt wird. 

OB Rosenberger ergänzte, dass man mit den Freiflächen neben dem Gebäude 5 auf dem Kasernengelände auch noch jede Menge Erweiterungsmöglichkeiten habe. Das Stadtoberhaupt: "Wir rechnen zunächst mit 150 Studenten. Leerrohre sind schon gelegt, bis Sommer werden dort Glasfaserleitungen liegen. Und all die Unternehmen, die den Hochschulcampus unterstützen, sind auch im Innonet. Deshalb wollen wir dort auch das Plastics Innovation Center in das Gebäude integrieren. Dann können sich diese Firmen auch direkt in der Hochschule präsentieren. Das ist eine Verknüpfung, die ihresgleichen sucht."

Und was ist mit dem "Duell" mit Freudenstadt? Rosenberger: "Es ist elegant, dass wir uns nicht im Zweikampf befinden, sondern zeigen können, was wir haben." Und fügt selbstbewusst zur möglichen Finanzierung hinzu, die er im Pressegespräch am Freitag als Invest-Kosten zwischen 3 und 4 Millionen Euro beziffert hatte: "Im Gemeinderat in Freudenstadt wird überlegt, die Kosten für den Hochschulcampus durch einen Sonderhieb im Stadtwald zu erwirtschaften. Wir haben das an dieser Stelle abgesichert über die Grundstücke." Das soll wohl im Klartext heißen, dass Rosenberger die Kosten für die "Uni Hohenberg" über einen Hypotheken-Kredit finanzieren will. Er hatte schon angekündigt – wenn der Gemeinderat mitmacht – diese Finanzierung komplett auf Kosten der Stadt machen zu wollen und den Hochschulcampus den Trägern (unter anderen Fischer und Schmalz) kostenlos zur Verfügung stellen zu wollen.

Doch was hat Freudenstadt in petto? Wird dort "gemauschelt"? Glaubt man den Worten einiger Gemeinderäte, klingt eine gewisse Skepsis durch. Gemeinderat Peter Zimmermann: "Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn wir das hinkriegen."