Foto: Peter Morlok

Zuschauer überbieten sich beim Verbreiten von guter Laune. Bernd Metze moderiert sachkundig.

Horb-Altheim - In Alta fliegen derzeit die Krabba wieder im närrischen Tiefflug durch den Flecken. Unter die schwarzen Krähenvögel hatte sich am Samstag auch Gockeler Ralphi (Zimmermann) samt zwei seiner Hennen der Rasse "weiß gefiedertes Standardhuhn" gemischt.

Die drei freuten sich diebisch, dass sie dem Umzug zugucken konnten und nicht auf irgendeinem Hähnchengrill schwitzen mussten.

Schwitzen musste am Samstagnachmittag sowieso niemand, denn die Sonne strahlte nicht unbedingt mit den Altheimer Krabba um die Wette. Dafür überboten sich die zumeist toll kostümierten Zuschauer beim Verbreiten von guter Laune gegenseitig.

Viele hundert Besucher – Moderator Bernd Metze kam beim durchzählen exakt auf 4783 – standen allein die Bahnhofstraße entlang und freuten sich auf Gruppen, Gugga-Musiken und Traditionsfiguren, die sich zum Umzug angemeldet hatten.

Die Strecke führte, wie schon seit Jahren, ab dem "Rössle" die Bachstraße entlang bis vor zur Einmündung der Bahnhofstraße, der K 4779 und von dort direkt ins Epizentrum des Frohsinns, in Richtung Rathaus / Dorfplatz. Dort stand in diesem Jahr zum letzten Mal Metze als Moderator mitten auf der Straße, verteilte Lutscher an kleine Kinder, begrüßte die Narrenprominenz und die entmachtete Ortsvorsteherin Sylvia Becht, die er wegen ihres Hutes sofort als Cowboy-Girl erkannte. Eine politisch korrekte Ansprache – denn diverses Durcheinander ist in.

Neben dem bereits erwähnten Gockeler samt Harem war auch zum ersten Mal Ringpräsident Thomas Fischer in Krabbahausen. Es war vielleicht eine kleine Reminiszenz an Umzugssprecher Metze, der offiziell mitteilte: "Ja, ihr lieben Leut’, ich mach heut Schluss, weil alles einmal enden muss. Der Clown jedoch, der darf nicht sterben, drum wird mich meine Tochter beerben." Der Clown Bernd bedankte sich noch schnell bei allen Leuten, wischte eine Träne der Rührung weg und war wieder ganz der Mann, ohne den man sich einen Altheimer Umzug nicht vorstellen kann.

"Der Kopf tut weh, die Hexen stinken – gehen wir jetzt ein Bierchen trinken", so ein Alternativvorschlag, der aber nicht in die Tat umgesetzt werden musste, da sich der Tross dann doch langsam aber sicher dem Dorfplatz näherte. Den Anfang machten die Gastgeber der Narrenzunft Altheim mit den Zunftmeistern Jörg Pfeffer und Bernhard Dettling sowie ihrer Fasnetsfreundin Tusnelda, die sich nur in heimischen Gefilden unter die Leute traut. Begleitet wurden sie standesgemäß von einer Abordnung der Fronleute und der Mogglafresser sowie ihrem Narrensamen. Für den Altheimer Fasnetssound sorgte selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder die dorfeigene Spitzenkapelle unter Leitung von Christian Pfeffer.

Den Musikern folgten Mitglieder der Narrenzunft Altheim in Maske und zwei örtliche Laufgruppen. Zum einen handelte es sich um die Ladys vom "Fleggagschwätz", die als Piratinnen den Ort enterten. Direkt hinter dem "Fleggageschwätz" war der Liederkranz Altheim als Horde bunter Clowns unterwegs. Sie sangen zwar nicht, verteilten dafür farbigen Alkohol in Kleinstportionen. Unter den mehr als 800 Hästrägern sah man bekannte Masken, aber auch völlig neue Gruppen, die Farbe und Spektakel nach Krabbahausen brachten.

Es war ein fröhlicher, ausgelassener Umzug, der auch in diesem Jahr die Altheimer Fasnet bereicherte und keine Wünsche offen ließ. An vielen Quartieren entlang der Umzugsstrecken und oben in der Halle wurde noch bis in den späten Nachmittag weitergefeiert und nicht nur die kleinen Bonbonsammler kamen an diesem Tag auf ihre Kosten. "Keinem zum Leid, jedem zur Freud", dieser alte Fasnetswunsch wurde im Reich der Alta’mer Krabba am Samstagmittag (fast) Wirklichkeit. Wenn da nur nicht die Hexen mit ihren Sägemehl-Attacken gewesen wären. Konfetti hätte es auch getan.