Kommunales: Jutta Schmidberger-Saier verabschiedet / Sonja Asprion tritt Nachfolge an / Kinder stellen sich zu Rosenspalier auf
Ihrer Jutta wollten zahlreiche Kinder und Erwachsene am Samstag auf Wiedersehen sagen, denn nach 43 Jahren tritt Jutta Schmidberger-Saier, Leiterin des katholischen Kindergartens Edith Stein auf dem Hohenberg, ihren Ruhestand an.
Horb. Bereits im Verabschiedungsgottesdienst mit Pfarrer Elma r Morein und Klaus Konrad dankten die Gäste der scheidenden Kindergartenleiterin mit Geschenken. Alfred Seifriz, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Pfarrei Heilig Kreuz Horb, beschrieb kurz die Entwicklung vom Kindergarten Hohenberg zum Kindi Edith Stein.
Nicole Schäfer von der Stadt Horb beschrieb die langjährige Leiterin als eine Erzieherin mit Herz. Anhand des Kinderlieds "Seht mal meinen Regenschirm" verdeutlichte sie die Höhen und Tiefen, denn in 43 Jahren habe Jutta Schmidberger-Saier einiges erlebt: "Sie haben nicht nur den Generationen die Tränen getrocknet, sondern auch ihren Schirm über die Kinder und ihre Mitarbeiter gehalten. Sie waren Ansprechpartner für alle." Als Erinnerung an diese Zeit überreichte Nicole Schäfer im Namen vom Oberbürgermeister Peter Rosenberger als Geschenk den Stadt-Regenschirm.
Welche Bedeutung die Erziehung für ein Kind habe und welche Aufgaben die zu Verabschiedende damit geleistet habe, beschrieb Pfarrer Elmar Morein mit einer Präambel. "MIT den Kindern" und nicht "FÜR" die Kinder sei die richtige Vorgehensweise, die die langjährige Erzieherin gelebt habe. Bei einem vergangenen Taufgespräch hätten Eltern Jutta Schmidberger-Saier beschrieben, weshalb der Pfarrer schlussfolgerte: "Sie sind einfach zeitlos und gleichzeitig jung geblieben. Sie strahlen unbändige Lebensfreude aus. Behalten Sie diese bei."
Als ehemaliger Verwaltungsfachmann, Kirchenpfleger und Begleiter im Kindergartenausschuss hatte Peter Silberzahn einen direkten Blick auf die vergangenen 34 Jahre pädagogische Arbeit von Schmidberger-Saier. "Baulich und konzeptionell ist der Kindergarten auf dem Hohenberg dank Ihnen ein Leuchtturm im Kindergarten-Bereich", dankte er für das große Engagement, auch während der Bauphasen. Er erinnerte sich, als es in den alten Kindergarten hineingeregnet habe, weil das Dach undicht war. Zudem sei der Kindergarten aufgrund der zunehmenden Kinderzahl ausgebaut und eine Kinderkrippe errichtet worden. Von vier auf heute sieben Gruppen – das sei nicht einfach gewesen, wusste Silberzahn, der Schmidberger-Saier als Motor und Kapitänin beschrieb: "Auch in schwierigen Situationen war der Kindergarten bei Ihnen in besten Händen. Herzlichen Dank dafür."
Wenn auch die ehemalige Leiterin in ihrem Ruhestand eine Tansania-Reise umsetzen wolle, riet ihr Diakon Klaus Konrad, ihre Umgebung wahrzunehmen und hatte dazu das passende Geschenk. Dieses habe sie sich redlich verdient, denn auf sie und ihr Team sei immer Verlass gewesen.
Die größten Geschenke machten die Kinder mit ihrem Rosen-Spalier
Unterschiedliche Themen wie Umweltbewusstsein, soziale, sprachliche, sportliche Angebote und vieles weitere sei die Jahre über hinzugekommen. "Es war dir ein Anliegen, dass deine Nachfolgerin qualifiziert ist", deutete Konrad an, dass mit Sonja Asprion eine geeignete Nachfolgerin gewonnen werden konnte. Sie selbst sei schon 25 Jahre im "Edith Stein", was Sonja Asprion mit unterschiedlichen Schuhen verdeutlichte. Als sie 1993 angefangen habe, stellten die ersten Schritte, die eines Kindes dar, wofür ein Kinderschuh stand. Vor sechs Jahren sei sie stellvertretende Leiterin geworden, weshalb sie einen größeren Schuh hinzustellte. Schmidberger-Saier hinterlasse jedoch große Fußabtritte, was ein besonders großer Wanderschuh verdeutlichen sollte. "Danke, dass du an mich geglaubt hast", unterstrich die Nachfolgerin. Großen Dank sprach auch Isabell Höntsch im Namen des Elternbeirats aus, denn dieser ehrte die langjährige Leiterin für ihren persönlichen Einsatz. Dieser sei 43 Jahre lang konsequent, sportlich und vor allem zielorientiert gewesen. "Den Edith-Stein-Kindergarten haben Sie zu dem ausgebaut, was er heute ist", Isabell Höntsch.
Als Dank folgte neben zahlreichen Geschenken auch eine Bilderpräsentation im Gemeindezentrum Adolph Kolping. Die größten Geschenke machten die Kinder mit ihrem Rosen-Spalier. Sichtlich gerührt blickte Schmidberger-Saier auf ihr Anerkennungsjahr 1975, der Verlängerung um ein Jahr und dann der kommissarischen Leitung des Kindergartens zurück. Nach nur drei Jahren am Kindi wurde sie Leiterin der Einrichtung, wobei anfangs noch das Putzen des Kindis und das Meistern verschiedener Herausforderungen auf dem Programm standen.
Eine Erinnerung wollte nicht weichen, denn die kleine Lena hatte an der Fasnet nicht an den Fasnetsumzug gedacht, sondern an das Ereignis am Samstag. Dazu meinte das Kindergartenkind: "Jutta, ich geh dann in die Schule und du nach Hause." Die zu Verabschiedende sehe den Zeitpunkt als perfekt an, denn große Aufgaben seien erledigt, und Asprion könne sich als Nachfolgerin neuen Herausforderungen annehmen.
Das Fest voller Überraschungen wird Schmidberger-Saier sicherlich nicht so schnell vergessen, beteiligten sich doch zahlreiche Gäste am Programm, um ihrer Jutta ein "Bis bald" auszusprechen.