Patrick Speiser (von links), Dennis Schlotter und Adrian Schlotter verzaubern mit ihrer Diabolo-Aufführung das Publikum. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Bittelbronner Trio "Tripple S" hat eine altes Geschicklichkeitsspiel für sich entdeckt / Choreografien zu Musik

Von Alexandra Feinler

Horb-Bittelbronn. Sie fliegen durch die Luft, werden wieder aufgefangen und – zack – sausen sie wieder zur Seite. Alles geht ganz schnell bei der "Diabolo"-Aufführung von "Tripple S". Diabolo heißt nicht etwa Teufel – es handelt sich um Jongliergeräte. Zwei Halbkugeln werden mit der runden Seite aneinander gesetzt, und in der "Taille" des Gerätes läuft die Schnur, mit der man das Teil kunstvoll bewegen kann.

Die drei Jungs aus Bittelbronn haben ihren Auftritt völlig im Griff, kein Patzer trübt die Show. Doch so einfach, wie die Choreografie mit den aus Kunststoff zusammengebauten Kegeln auch aussieht, so schwierig lässt sie sich erklären. Das merkt auch Dennis Schlotter, der die Schritte und Abläufe für das Trio kreativ zusammenstellt: "Mir fallen die Tricks ganz spontan ein, und dann überlege ich mir, was da zusammenpasst." Das bedeutet, dass der 16-Jährige sich zu einer Musik eine Abfolge von Tricks überlegt. Zusammen mit seinen Freunden von Tripple S nimmt er dann die Probe aufs Exempel vor. Verbesserungen folgen, wobei viel Fleiß gefragt ist. "Das kann nicht jeder, was gerade der Reiz daran ist. Und wenn man es dann kann, dann macht es richtig Spaß", weiß Patrick Speiser.

Seit einem guten Jahr gibt es die Gruppe, deren Mitglieder sich seit dem Kindergarten kennen. "Tripple S" setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen von Patrick Speiser, Dennis Schlotter und Adrian Schlotter zusammen. Er beschreibt aber auch ganz gut die Gruppendynamik: spontan, kreativ und sportlich. Bei der neuen Choreographie zum Lied "Eye Of The Tiger" stellt sich das klar heraus. Anfangs stehen die drei in einer Reihe, legen ihre Diabolos auf die Schnüre und beginnen. Sie schwingen wie beim Schlagzeug spielen ihre Hände in alle Richtungen, nur, dass sich dabei die Diabolos kunstvoll bewegen. Wenn man sie mit den Augen verfolgen will, hat man Pech – sie sind viel zu schnell. Wie Blitze wirbeln die roten Kreisel durch die Luft. Während Patrick Speiser seinen Diabolo geschickt an der Schnur nach links und rechts führt, wirft Adrian Schlotter sein Gerät Dennis Schlotter zu, der ihn scheinbar ohne Mühen auffängt. Schnell heben alle drei synchron ihre Arme und lassen das Diabolo an der Schnur von oben nach unten gleiten. Viel Geschicklichkeit ist auch beim Refrain des Lieds gefragt, denn die Diabolos müssen im Takt bewegt werden. "Es ist einfach super, und wir sind stolz auf diesen Sport", erklärt Dennis Schlotter. Laut Überlieferungen wurde diese Jonglierkunst bereits im antiken China ausgeübt. Dass Diabolos jedoch zeitgemäß sind, zeigt das Trio aus Bittelbronn bei seinem Auftritt, dem ein Höhepunkt nach dem anderen folgt. Am Schluss wird sogar ein brennbares Diabolo angezündet, das im Freien als Lichtball durch die Nacht huscht. "Das ist nicht gefährlich", beteuern die Schüler, die sich nach eigenen Angaben noch nicht daran verletzt haben.

Auf Hochzeiten, bei der Fasnet oder anderen Festen haben Tripple S ihre Künste bereits gezeigt. Einen Traum wollen sie sich jedoch noch erfüllen: "Einmal mit einer Showgruppe aufzutreten", gesteht Adrian Schlotter. "Oder mal im Fernsehen aufzutreten", stimmen die anderen beiden ein. Bis dahin wollen sie weiter fleißig trainieren, um im nächsten Jahr einen gelungenen Auftritt nach dem anderen hinzulegen. Dann soll eine weitere Person das Trio zu einem Quartett erweitern. Ob der Nachname der geheimnisvollen Person auch mit einem S beginnt, verraten die Jungs nicht. Erst bei ihren Auftritten in Bittelbronn und Umgebung wollen sie das Geheimnis lüften.

Weitere Informationen: www.tripple-s.de