Läuferinnen und Läufer in unterschiedlichen Altersgruppe machen sich auf die Strecke. Foto: Morlok

Mehr als 200 Läufer am Start. Sportliches Event mit geselliger Stimmung bei Alt und Jung beliebt.

Horb - Mit einem Teilnehmer-Rekord beim traditionellen Silvesterlauf rannten die Läuferinnen und Läufer aus "Opa Ingos" großer Läuferfamilie dem alten Jahr davon.

Mehr als 200 Läuferinnen und Läufer, inklusive einer kleinen Gruppe von Nordic-Walkern, durfte Ingo Schulze in diesem Jahr auf den Rundkurs zum 21. Silvesterlauf schicken. Es war eine, vor allem von den Altersschichten her, bunt gemischte Truppe, die vom betagten Senior über Kinder bis zum Leistungssportler reichte.

Bei 196 Klicks blieb der Zähl-Klicker von Organisator Schulze stehen, "doch insgesamt waren es mehr als 210 Teilnehmer", war er sich sicher. Damit wurde zum ersten Mal die magische Grenze von 200 Teilnehmern geknackt.

Eigentlich kein Wunder, denn der Horber Silvesterlauf ist für alle Teilnehmer immer eine willkommene Gelegenheit, das alte Jahr sportlich ausklingen zu lassen, ohne sich dabei irgendwelchem Wettkampf-Stress aussetzen zu müssen. Er wird nicht von ungefähr das "Plapper-Rennen" genannt, da der Spaß und die Unterhaltung – auch auf der Strecke – im Vordergrund stehen und sich so manche Gruppe auf der Rundstrecke ganz nebenbei noch die eine oder andere Geschichte erzählen kann.

Jeder hat eigene Rituale

Klar, so mancher Teilnehmer wird langsam etwas älter und wechselt vom Dauerlauftempo ins Geher-Lager, doch der Spaß an der Bewegung und dem sportlichen Miteinander bleibt.

Wer Lust hat, noch ein bisschen zu laufen, kommt einfach ohne Anmeldung auf dem großen ASV-Parkplatz beim Neckarbad, wärmt sich auf oder hält ein Schwätzchen. Jeder hat so seine eigenen Rituale, um sich für das "Plapper-Rennen" vorzubereiten. Man kennt sich schon seit Jahren oder lernt sich schnell noch kennen. "Ich seh’ auch in diesem Jahr wieder viele altbekannte Gesichter", stellte der Horber Lauf-Guru kurz vor 15 Uhr schmunzelnd fest.

Der gebürtige Hamburger Schulze hatte sich in diesem Jahr, ganz dem hanseatischen Understatement verpflichtet, ein T-Shirt übergestreifte auf dem in dezenten Lettern zu lesen war: "Die meisten Menschen rufen mich bei meinem Namen. Aber die wichtigsten nennen mich Opa." Und damit waren sowohl seine Enkel als auch seine große Läuferfamilie gemeint.

Wenn Schulze einlädt, gibt es für die große Läuferfamilie aus Horb und der näheren Umgebung einfach keinen Hinderungsgrund, um die Laufschuhe zu schnüren und dem neuen Jahr entgegenzulaufen. "Ingo rennt, und alle rennen mit", freute sich der Veranstalter über diese private Aktion. Neben einigen bekannten Gesichtern aus der lokalen Prominenz war mit Daniela Dilling eine herausragende Läuferin am Start. Die Fachärztin für Gefäßchirurgie aus Bad Freienwalde hat es 2019 geschafft, bei ihren vielen Ausdauer-Rennen, an denen sie teilnahm, eine Strecke rund um den Erdball – also mehr als 12 750 Kilometer – zurückzulegen. "Und heute fange ich hier bei meinem Freund Ingo beim Silvesterlauf in Horb meine zweite Weltumrundung an", gab sie sich vor dem Start in Bezug auf ihre sportlichen Zukunftspläne schon recht zuversichtlich.

Naschereien im Ziel

Wie üblich holte Ingo dann sein Starterfeld mit einem lauten Pfiff aus der Trillerpfeife zusammen. "Das ist jedoch kein Anpfiff – trotz der Pfeife" scherzte er. Schulze, mit seinem traditionellen "Silvesterlauf-Zylinder" auf dem Kopf, instruierte vor dem Start alle Teilnehmer über die Besonderheiten dieses Laufes. Wer nach dem selbst gewählten Lebkuchenkalorienvernichtungslauf das Ziel im ASV-Sportheim erreichte, bekam von Inge Schulze Kaffee, Glühwein und Sekt sowie ein paar Naschereien, die "Opa Schulze", wie immer, seinen Enkelkindern von ihrem Weihnachtsteller gemopst hatte.

Es war halt, und das ist in diesem Fall das Schöne, wie immer. "The Same procedure as every year". Das gibt’s nicht nur beim "Dinner for one" bei Miss Sophie, sondern nun schon zum 21. Mal beim Horber Silvesterlauf.