Die Altheimer Halle war beim Showprogramm gerammelt voll. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindertanzfestival: Zahlreiche Showtanz-Gruppen zeigen originelle Choreografien / Familienevent stößt auf große Resonanz

Von Peter Morlok

Zu ihrem sechsten Kindertanzfestival hatte die Narrenzunft Altheim eingeladen. Die närrisch dekorierte Halle war rappelvoll, und zwölf Gruppen aus acht Orten reisten an, um den vielen begeisterten Zuschauern zu zeigen, was sie in den letzten Monaten einstudiert haben.

Horb-Altheim. Nach einem feuchten Warmup, zu dem sich die Trainerinnen und Betreuer der Gastzünfte zusammen mit den Altheimern Verantwortlichen Daniela Metze und Magdalene Becht trafen, ging es auch gleich auf der Showbühne von "Krabbenhausen", wie Altheim in den tollen Tagen genannt wird, los. Bunte, toll kostümierte Kinder-Showtanz-Gruppen, nervöse Trainerinnen und stolze Eltern, Omas, Opas und ganz viele Kinder in unterschiedlichsten Verkleidungen bevölkerten am Samstagnachmittag die Turn- und Festhalle und fieberten dem entgegen, was auf der Bühne angeboten wurde.

Der kleine Ben und seine Schlange stehlen den Tänzerinnen die Schau

Obwohl sich vor allem die Mädchen, die in den unterschiedlichsten Formationen aktiv sind, anstrengten und eine tolle Show boten, stahl ihnen ein knitzer kleiner, zweieinhalb Jahre alter Bub aus Waldachtal die Schau.

Ben hieß er und mit Tanzen in der Reihe hat er (noch) nichts am Hut. Man könnte ihn als kleinen Individualisten bezeichnen, dem es völlig egal war, ob seine Mittänzer von den Mini-Tanzmäusle der Narrenzunft Lützenhardt in lustigen Tierkostümen so etwas wie ein Tänzchen aufs Parkett legten. Er zog seine eigene Show ab. Mal tanze er mit, mal ließ er sich von seinem größeren Kumpel im Kreis über die Bühne ziehen, und als es ihm zu bunt wurde, legte er kurz eine künstlerische Pause auf Mamas Arm ein. Dann zog es ihn jedoch wieder ins Rampenlicht zurück und dort fing er an, mit einer Stoffschlange die Kinder, die in Dreier- und Viererreihen vor der Bühne standen, zu erschrecken. Das schien seine wahre Berufung an diesem Nachmittag zu sein. "Fakir" Ben und seine Schlange setzten neue Maßstäbe in puncto Kindershowtanz. "Mensch ist der süß", hörte man aus allen Ecken und leider war sein Auftritt viel zu schnell vorbei.

Aber natürlich bot nicht nur Ben eine Spitzenleistung, sondern alle Kinder, die sich an diesem sechsten Kindertanzfestival beteiligten. Sie alle bekamen die berühmte dreistufige Altheimer Applaus-Rakete als Belohnung für ihre hervorragenden Leistungen zu hören. Bernd Metze, nach einer schweren Erkrankung zum ersten Mal nach langer Zeit wieder auf den Brettern, die für ihn mit die Welt bedeuten, moderierte den Showtanz-Nachmittag und allein seine neuen Schweineschuhe, die er zum Clownskostüm trug, waren ein echter Hingucker.

Die Altheimer Minishowtanztruppe eröffnete den Reigen. Sie tanzten im Regen, spazierten im Sonnenschein und die etwas größeren Mädels kamen dann in den Farben des Regenbogens auf die Bühne. Mit einem famosen gemeinsamen Gruppenauftritt verabschiedeten sich die drei Gruppen und machten die Bühne für die Gäste aus der näheren Umgebung frei. Die Betraer "Tanzzwerge" entführten mit dem alten Ska-Titel "My Boy Lollipop" in die Golden Fifties, die Vollmaringer Minis kamen zu "Rockin’ all over the world" auf die Bühne, ihre Kollegen von den Miniminis waren als "Piraten auf hoher See" unterwegs und die Lützenhardter Tanzmäuschen begeisterten mit Superstar Ben und ihrer Choreografie "Dschungel".

Altheimer Fasnetsspiel: Mit Moggla auf Krabba werfen

"Des war eifach Spitze. Des hend ihr ganz toll gmacht und man hat euch alle die Freude am Tanze angesehen", fasste Moderator Bernd Metze die Leistungen aller Kinder zusammen.

Wer gerade Tanzpause hatte, vom Fangespielen müde oder einfach mal seine Zielgenauigkeit checken wollte, konnte im hinteren Teil der Halle mit Moggla auf Krabba schmeißen. Bei diesem speziell auf Altheimer Verhältnisse abgestimmten Wurfspiel gab es auch allerhand zu gewinnen und so manche Prinzessin, mancher Supermann oder Ritter ging mit einem der zahlreichen Preise nach Hause.

Falls jemand nicht traf, war das auch nicht weiter schlimm. Für jede Tanztruppe gab es eine große Tüte voll süßer Überraschungen, und am Schluss wurde auch noch die Bonbon-Kanone gezündet. Die "Krabba" ließen’s krachen und alle Besucher – ob jung oder alt – hatten ihren Spaß in der Halle.