Transparente wird es, geht es nach der BI, künftig wohl keine mehr geben müssen. Foto: Hopp

Teilauffüllung des alten Steinbruchs wird nicht weiter verfolgt. Bürgerinitiative lädt vermutlich zum letzten Mal ein.

Horb-Talheim - Die BITalheim21 wird am Montag, 25. April, ab 19 Uhr voraussichtlich zum letzten Mal die Talheimer Bevölkerung zur Informationsveranstaltung ins Sportheim Steinachhalle einladen. Die Bürgerinitiative betrachtet das Projekt "Steinbruchauffüllung", das "der Bevölkerung nur Belastungen durch Lärm, Schmutz und Verkehr eingebracht hätte", als erst mal gestoppt.

Die Sprecher der Bürgerinitiative, Dietmar Meintel und Stefan Merkle, werden an diesem Abend zur aktuellen Situation des Steinbruchthemas nochmals berichten. Stefan Merkle wird eine Einschätzung der derzeitigen Rechtslage und die künftigen Möglichkeiten wiedergeben sowie die Fragen der Bevölkerung beantworten.

Ortsvorsteher Thomas Staubitzer und die anwesenden Ortschaftsräte werden den Standpunkt des Ortschaftsrats begründen und die Folgen für Talheim daraus erläutern. Eingeladen zur letzten Diskussionsrunde dieser Art ist wie immer die gesamte Talheimer Bevölkerung.

Die BI gründete sich im Sommer 2014, als bekannt wurde, dass der Stadt Horb Pläne vorlagen, den alten Steinbruch in Talheim wieder auffüllen zu wollen.

Mit einem knappen Abstimmungsergebnis lehnte der Ortschaftsrat im Oktober 2014 damals die Anfrage ab. Der Horber Gemeinderat entschied einige Wochen später, das Projekt weiter zu prüfen und beauftragte die Verwaltung weitere Möglichkeiten zu untersuchen.

Die Folge war unter anderem die Einsetzung eines "Runden Tischs", der verträgliche Alternativen zur geplanten Deponieauffüllung in Talheim finden und aufbereiten sollte. Das Gremium hatte auf Vorschlag des Unternehmers eine Förderbandvariante von dem künftigen "neuen" Steinbruch quer durch den Wald über das Steinachtal zum "alten" Steinbruch am Ort favorisiert.

In der Abschlusspräsentation des "Runden Tischs" im Herbst 2015 lehnte die BITalheim21 allerdings aufgrund der befürchteten langjährigen Belastungen diese Förderbandvariante ab. Ebenso erteilte auch der NABU aufgrund eines Gutachtens dem geplanten Projekts in der prospektierten Variante zur Auffüllung aus naturschutzrechtlichen Gründen eine Absage.

Der Horber Gemeinderat fasste daraufhin in seiner Sitzung am 27. Oktober 2015 den Beschluss, die Verwaltung müsse sich vor einer erneuten Anhörung von Projektvorschlägen zuerst die Zustimmung zu solchen Gesprächen durch den Gemeinderat – in Abstimmung mit dem Talheimer Ortschaftsrat – im Vorfeld genehmigen lassen.

Zwischenzeitlich hat der Unternehmer Kaltenbach signalisiert, die geplante Teilauffüllung des alten Steinbruchs nicht weiterverfolgen zu wollen. Die Ortschaftsräte von Talheim haben daraufhin im April 2016 zu Protokoll gegeben, das Projekt bei einer künftigen erneuten Beschlussfassung abzulehnen.

"Für die BITalheim21 zeigt sich nun, dass sich der Aufwand, das gesellschaftliches Engagement und die politischen Auseinandersetzungen der letzten zwei Jahre gelohnt haben", erklären die Mitglieder der BI.

Und weiter: "Unermüdlich haben die Mitglieder der BITalheim21 für diese Werte gekämpft und in ihrer Freizeit so einiges ›nebenher‹ organisiert." Dazu gehörten unter anderem Herstellung von Spruchbändern, Pressearbeit, Infostände, der BI-Fasnetswagen beim Umzug, Einbeziehung politischer Kontakte, fachbezogene Recherchen, anwaltliche Beratungstermine und Infoveranstaltungen.

Zufrieden äußert sich die BI: "Das erreichte Ziel zeigt das Zusammenspiel von Zivilcourage, von hartnäckigem bürgerschaftlichen Engagement, von Übernahme politischer Verantwortung aber auch eben verbunden mit dem Willen zur konstruktiven Auseinandersetzung im Dialog in und mit den beteiligten Gremien. Ein gutes Beispiel also für die demokratische und politische Kultur unseres Landes."